Was tun gegen den Fachkräfteschwund
Im nächsten Jahrzehnt werden in vielen Unternehmen bis zu 20 Prozent der Fachkräfte das Rentenalter erreichen. Doch nur wenige Arbeitgeber scheinen diesem Problem mit einer Strategie zu begegnen.
So hat eine Umfrage der Job-Seite Monster.com unter US-Personalmanagern ergeben, dass in fast einem Drittel der US-Unternehmen in den nächsten Jahren rund ein Fünftel der Belegschaft sich aufs Altenteil zurückziehen wird.
Dadurch verschärft sich in manchen Bereichen nicht nur der viel beschworene Fachkräftemangel. Mit den altgedienten Mitarbeitern geht den Unternehmen auch sehr viel Wissen verloren.
Nur etwa 20 Prozent der Unternehmen geben an, ihre Personalplanung langfristig anzugehen und auch für den Erhalt des Wissens im Unternehmen mit geeigneten Maßnahmen zu sorgen.
Die meisten Unternehmen, so Monster Intelligence, der Forschungsarm der Job-Seite, würden sich darauf fokussieren, Probleme kurzfristig anzugehen. Die meisten Human-Ressource-Abteilungen seien mit der Betreuung der Mitarbeiter-Fluktuation voll ausgelastet. Eine Strategie, wie sich bestehendes Wissen im Unternehmen halten lasse, bestehe hingegen meist nicht.
“Eine gute Wissens-Strategie könnte diesen Unternehmen helfen, den Druck zu nehmen”, so ein Monster-Sprecher, und damit ließen sich auch kurzfristige Probleme oft gleich mit lösen.
Dabei müssten auch emotionale Hürden überwunden werden. So halten altgediente Kräfte oft Wissen zurück. Aus Angst, durch jüngere und billigere Arbeitskräfte abgelöst zu werden.
Daher müssten hier Anreize geschaffen werden. So könnte etwa die Weitergabe von Wissen, in die Personal-Beurteilung mit aufgenommen werden.
Derzeit werde Wissen meist per E-Mail oder in Meetings weitergegeben. Wichtig sei es laut Monster auch, einen Verantwortlichen zu bestimmen, der als Chief Knowledge Officer für die Verwaltung des Wissens im Unternehmen verantwortlich zeichnet. Erste Unternehmen in den USA gehen nun dazu über, Schadensbegrenzung in Form von kurzfristig anberaumten Mentoring-Programmen zu üben. Andere halten sich ihre Rentner für Spezialprobleme und als Ansprechpartner für Ihre Nachfolger warm, zum Beispiel indem sie sie zu wichtigen Meetings einladen.