Google will seinen Personalbestand außerhalb der USA massiv aufstocken. Mehrere tausend Techniker und IT-Spezialisten sollen eingestellt werden, berichtete die Financial Times.
Demnach soll die Mitarbeiterzahl des Technikteams in der EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika) auf das US-Niveau gebracht werden. “Mein Ziel ist es, dass das Technikteam für Europa, Nahost und Afrika eines Tages so groß ist wie das in Nordamerika”, sagte Nelson Mattos, neu bestellter Leiter der Entwicklungsabteilung bei Google Europa.
Nach eigenen Angaben beschäftigte Google per Ende Juni weltweit 13.786 Mitarbeiter. Rund die Hälfte davon entfällt auf das Technikteam, schätzen Branchenkenner. Der Aufbau des Mitarbeiterbestandes solle dem Unternehmen auch beim Aufbau eines europäischeren Images helfen. “Wir werden in Europa nicht korrekt wahrgenommen”, so Mattos. Google werde als US-Konzern angesehen, der nur hier sei um Geld zu verdienen – die Arbeitsweise des Unternehmens werde jedoch nicht verstanden.
“In erster Linie geht es darum, die besten Talente zu finden und zu binden”, kommentierte Ronald Stöferle, Analyst der Wiener Erste Bank, den geplanten Mitarbeiterausbau in Europa. Dies schaffe das Unternehmen in den USA bereits sehr gut, was sich auch regelmäßig in den hohen Platzierungen bei Rankings der besten Arbeitgeber widerspiegele. Die internationalere Gestaltung des Unternehmens könne langfristig auch zusätzliche Anreize für Werbekunden bieten. Durch den massiven Ausbau des europäischen Personalbestandes könne sich Google zudem besser auf die unterschiedlichen Mentalitäten und Präferenzen am europäischen Markt einstellen, so der Analyst.
Das Fachmagazin Werben & Verkaufen berichtete unterdessen von einem geplanten Jobabbau bei AOL. Demnach sollen zwei Drittel der insgesamt 170 Stellen in der deutschen Zentrale in Hamburg gestrichen werden, hieß es unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.
“Wir können diese Zahlen so nicht bestätigen”, sagte ein Sprecher von AOL Deutschland. Fakt sei jedoch, dass AOL in Europa vor einer Reorganisation stehe. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, müsse die Organisation noch effizienter und schlanker werden. Derzeit hätten die ersten Gespräche zwischen den Betriebsräten und der Geschäftsführung begonnen, Details ständen noch nicht fest.
Nach dem Bericht sollen weitere Arbeitsplätze in England und Frankreich abgebaut werden. Geplant sei, das Europa-Geschäft vorwiegend von London aus zu führen. In den USA sollen insgesamt 3000 Jobs gestrichen werden, hieß es.
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