Das meint zumindest Karim Taga, Geschäftsführer von Arthur D. Little Austria. Das Unternehmen berät eine Reihe von südkoreanischen ITK-Firmen.
“Der südkoreanische Markt ist in jedem Segment sehr viel mehr geschützt als wir denken”, sagte Taga. In einem bestimmten Geschäftsbereich tätig zu sein, mache es nahezu unmöglich, seine Dienste auch in anderen Segmenten anzubieten. “Es wird noch Jahre dauern, bis Südkorea bei integrierten ITK-Services das europäische Niveau erreicht”, so der Experte.
Während Europa die Festnetz- und Medienkonvergenz bereits zugelassen habe, stehe Südkorea in diesem Punkt noch am Anfang. Triple Play sei faktisch am Markt noch nicht vorhanden. VoIP habe am Gesprächsaufkommen einen Anteil von gerade zehn Prozent. Der Anteil am Gesamtumsatz der Branche betrage weniger als drei Prozent. Das liege vor allem an der strengen Regulierung des südkoreanischen ITK-Marktes. Die Infrastruktur des Festnetzes liege zu großen Teilen in den Händen des einstigen Monopolisten Korean Telecom.
Zwar verfügten aufgrund günstiger Einstiegspreise fast 90 Prozent der südkoreanischen Haushalte über einen Breitbandzugang. Da aber entbündelte Zugänge auf kommerziellem Niveau nicht existierten, seien Kabel-TV-Betreiber oder Marktneulinge gezwungen, eine eigene Infrastruktur aufzubauen.
“Der Breitbandmarkt ist extrem hoch entwickelt, bietet aber wenig Inhalte”, sagte Taga. Derzeit dürften etwa Telekomkonzerne keinen Breitband-Content anbieten. “Der Breitbandmarkt ist noch nicht dereguliert”, so Taga. Die Liberalisierung schreite aber voran. Schon im kommenden Jahr sollten die Fesseln gelockert werden.
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