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Niederländer untergraben den Datenschutz

Nämlich “nichts zu verbergen”. Gut, es sind vielleicht doch nicht alle Niederländer. Nur die, die sich mit dem Wahlspruch “Ich habe nichts zu verbergen” zum gläsernen Bürger machen lassen. Und denen haben jetzt die Juroren des niederländischen Big Brother Awards ihren diesjährigen Hauptpreis verliehen.

Der Durchschnittsbürger, der sämtliche Daten ins Netz stellt, und so allen Unternehmen und dem Staate größtmöglichen Einblick gewährt, wurde von dem Magazin Time bereits zur Person des Jahres gewählt. Die Jury begründet die Auswahl: “Der Niederländer ist die größte Gefahr für die Privatsphäre.” Seine indifferente Haltung ‘ich habe nichts zu verbergen’ und das Desinteresse daran, was mit persönlichen Daten geschehe, trage zur Abschaffung der Privatsphäre in den Niederlanden bei.

Aber es gibt weitere glückliche Gewinner in den Niederlanden: So etwa die Niederländische Zentralbank, weil sie nichts gegen die Datenübermittlung durch SWIFT an die USA und den dort tätigen Geheim- und Wirtschaftsinformationsdiensten getan habe und das damit erklärt, dass der Schutz der Daten der niederländischen Bürger nicht zum Aufgabenbereich der Zentralbank zähle.

Preiswürdig für die Kategorie ‘Vorschlag’ war auch die Datenbank in der alle niederländischen Kinder erfasst werden sollen, samt persönlichen Bemerkungen und anderen psychosozialen Eintragungen. Und zwar bis zum Alter von 19 Jahren. Es sei erschreckend, so die Jury, wie etwa der Minister für Familie und Jugend André Rouvoet glaube, allein mit dem Horten von Informationen, Probleme aus der Welt schaffen zu können.

Mit dieser Haltung könnte sich wohl auch der deutsche Innenminister für eine Ehrung qualifizieren. Wer im Jahr 2007 den deutschen Preis verliehen bekommt, wird am 12. Oktober in Bielefeld bekannt gegeben.

Silicon-Redaktion

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