Mit diesem Credo präsentierten sich die Mitglieder des ‘Industriearbeitskreises Wissensmanagement in der Praxis’ (WIMIP) bei einem Tag der offenen Tür im Fraunhofer-Haus in München.
WIMIP ist ein Netzwerk von Wissensmanagern. Die Experten diskutieren Fragen wie: Wie kann das Wissen in Unternehmen besser lokalisiert werden? Wie bildet man lebendige Experten-Netzwerke? Wie sollen sich die Unternehmen verhalten, wenn Spezialisten die Firma verlassen?
Anlass des Treffens war, dass der WIMIP von der Initiative Deutschland – Land der Ideen als ‘Ausgewählter Ort 2007’ ausgezeichnet wurde. Gegründet wurde der Arbeitskreis vor zehn Jahren. Zu den Mitgliedern gehören Detecon, die Deutsche Telekom, die Fraunhofer-Gesellschaft und Siemens.
“Das Wissensmanagement sichert, dass im Unternehmen auf dem besten Wissen aufgebaut wird und neue Lösungen systematischer entwickelt werden”, sagte Jörg Hoffmann, Leiter der Abteilung Wissensmanagement in der Fraunhofer-Gesellschaft. Die 56 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft agierten sehr autonom. So sei es oft nicht einfach, über das Wissen der einzelnen Institute Auskunft zu geben. Zudem habe die Forschung eine hohe Dynamik. “Wir haben keinen statischen Produktkatalog.”
Eine Barriere für den Wissensaustausch sei zudem die Fluktation. Diese sei durchaus erwünscht, betrachte es die Fraunhofer-Gesellschaft doch auch als Aufgabe, der Industrie Experten zur Verfügung zu stellen. Die Fluktionsrate der wissenschaftlichen Mitarbeiter liege bei zehn Prozent – was für die Fraunhofer-Gesellschaft jedoch auch einen Verlust von Wissensträgern bedeute.
Diesen Problemen wolle man Herr werden, in dem man das Wissensmanagement als “Bewußtseinsprozess” betrachte. “Das Wissen muss wertgeschätzt werden”, so Hoffmann. Zudem gelte es, die Geschäftsprozesse entsprechend zu gestalten.
In der Fraunhofer-Gesellschaft sei zwar jedes Institut selbst für sein Wissensmangement verantwortlich, dennoch fördere die Fraunhofer-Gesellschaft die Zusammenarbeit zischen den Instituten – etwa mit Forschungsprojekten. Zudem werde zum Beispiel das Fraunhofer-Portal so ausgebaut, dass sich die Mitarbeiter künftig in virtuellen Team-Räumen treffen können.
Zudem sei eine Projektbörse in Arbeit. Die Fraunhofer-Gesellschaft bearbeite jedes Jahr bis zu 12.000 Projekte. Hoffmann: “Das Wissensmanagement soll in den Projekten verankert werden – dort, wo das Wissen entsteht.”
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