DRAMs werden Mangelware

Der südkoreanische Halbleiter-Produzent Hynix hat den Verkauf von DRAM auf dem offenen Markt gestoppt.

In dieser Form wohl recht ungewöhnlichen Aktion will der Hersteller den Preisverfall bei Dynamic Random Access Memory Chips stoppen. So wolle Hynix in den nächsten Wochen keine Chips auf dem so genannten Spot-Markt mehr anbieten.

Statt dessen wolle sich der Hersteller auf seine Vertragsabnehmer konzentrieren, die offenbar steigenden Bedarf melden. Doch auch dieser wachsende Bedarf bei DRAM-Chips bei den Herstellern, vermag den scheinbar bodenlosen Preisverfall auf dem Spot-Markt nicht aufzuhalten.

So versucht Hynix, der etwa 20 Prozent der weltweiten DRAM-Produktion beisteuert, unter diesem Verfall einen Schlussstrich zu ziehen. Bislang lieferte der Hersteller etwa 15 Prozent der DRAM-Produktion über den freien Handel aus.

“Wir können jetzt noch nicht sagen, wann wir diese Aktion wieder einstellen”, so Hyun Park, Sprecher bei Hynix, gegenüber dem Wall Street Journal.
 
Rund 20 – 30 Prozent der weltweiten DRAM-Produktion werden in Spot-Märkten, ähnlich wie Öl oder andere Rohstoffe, gehandelt. Die Preise sind, entsprechend dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage, starken Schwankungen unterworfen. Hersteller brauchen rund  drei Monate, um ihre Produktionsvolumina anzupassen, da kann es natürlich schnell zu Über- oder Unterkapazitäten kommen. Ein Großteil der Produktion wird jedoch über feste Abnahmeverträge direkt an die Hersteller vertrieben. Die Preise, die hier ausgehandelt werden, orientieren sich an den Preisen, die im Spot-Markt für die Chips bezahlt werden. In der Regel geschieht dies ein bis zwei Mal im Monat.

Der Preisverfall, der derzeit zu beobachten ist, hält bereits seit August an. Volle Lagerstätten, eine hohe Produktion sowie unerwartet niedriger Bedarf bei den Herstellern, sind wohl die wahrscheinlichsten Gründe für den Rückgang. So werden derzeit 1,45 Dollar für einen DRAM-Chip bezahlt. Im Januar waren es noch knapp 4 Dollar. Analysten vermuten, dass nun auch großen Herstellern wie Hynix angesichts dieses niedrigen Preises, der teilweise unter den Produktionskosten liegen kann, nicht mehr ganz wohl ist.