Wie die Marktforschungs- und Beratungsfirma Lünendonk bei einer Umfrage unter 105 Großunternehmen und großen Mittelständlern in Deutschland feststellte, werden so genannte ‘Business Innovation Transformation Partner’ gesucht. Der moderne Dienstleister sollte demnach eine ganze Klaviatur an Services bereithalten, wenn er seine Kunden dauerhaft binden will.
So wachse das Interesse an Gesamtdienstleistungen aus einer Hand. Neben Hardware- und Software-Diensten wollen die IT-Manager also Business-to-Business-Services. Dazu zählen neben Beratung und Systemintegration vor allem die IT-Services im engeren Sinne, wie Outsourcing, Application Management, Facilities Management sowie Equipment Services, Maintenance und Training.
Wie die Studie, die im Sommer 2007 durchgeführt wurde, weiter besagt, werde als Folge davon die Abgrenzung zwischen den IT-Dienstleistungs-, Software- und Unternehmensberatungs-Märkten zunehmend schwieriger. Während Managementberater auch IT-Know-how anbieten, weist die Leistungspalette der IT-Berater auch unternehmensorganisatorische und strategische Themen auf. Eine weitere Überschneidung ergebe sich dadurch, dass Standard-Software-Unternehmen ins Integrations- und Beratungsgeschäft drängen. Hinzu kommt, dass große IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen ihre Aktivitäten auf Outsourcing- und Application-Services-Aufträge ausdehnen. Dies alles sei eine Reaktion der Anbieter auf die Bedürfnisse der Kunden.
Die großen Anbieter profitieren von diesen geänderten Anforderungen am meisten, da sie sich bereits vor einigen Jahren mit neuen Leistungsprofilen aufstellten und den Fragen nach modernen Services heute umfassend begegnen können. Sie treten als so genannte Business Innovation/Transformation Partner (BITP) auf und bieten als Gesamtdienstleister einen kunden- und projektspezifischen Mix aus Management- und IT-Beratung, Realisierung, Outsourcing und Business Process Management (BPM) oder auch Business Process Outsourcing (BPO) an.
Die Lünendonk-Experten befragten vor allem die obersten vier Führungsebenen und erhielten folgendes Bild: Von den 105 befragten Unternehmen wurde das Konzept des BITP auf einer Skala von 5 (Gefällt mir sehr gut) bis 1 (Gefällt mir gar nicht) insgesamt mit der Durchschnittsnote 3,37 bewertet. Fast jedem zweiten der befragten Unternehmen gefällt das Konzept sehr gut (15,2 Prozent) oder gut (31,4 Prozent). “Dies ist für das bei größeren Unternehmen schon besser bekannte, bei mittelgroßen Unternehmen noch recht neue Konzept ein exzellenter Wert”, sagte Thomas Lünendonk, Inhaber der Lünendonk GmbH. Demnach ist diese Neuaufstellung für die Dienstleister “ganz offensichtlich mittel- und langfristig ein Zukunftsmodell”. Das beweise die überwältigende Mehrheit der Ja-Antworten auf die Frage, ob sich das Konzept durchsetzen wird. 80 Prozent aller befragten 105 Unternehmen sind demnach dieser Meinung. Der BITP wird somit zum Allrounder, der die Leistungen der IT-Berater und die der Services-Anbieter zusammenführt.
Die Unternehmen, die einen Erfolg von BITP für wahrscheinlich halten, gaben folgende Gründe an: Zum einen sehen sie einen Trend in der Kompetenzverlagerung nach außen und einen zunehmenden Zugriff auf externe Kompetenz sowie leistungsfähige Partner (25,0 Prozent). 23,8 Prozent sehen das Angebot des ‘Alles aus einer Hand’ als schlagkräftiges Argument. Und 17,9 Prozent der überzeugten Verfechter des Konzepts sehen im BITP eine willkommene Umsetzung einer ganzheitlichen Sicht auf die Prozesse. Ferner böte das Angebot mehr Möglichkeit für die Kunden, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren.
Abschließend bemerkten die Berater von Lünendonk jedoch, dass sich die Vergabe von getrennten Services an besondere Dienstleister und Anbieter keineswegs überholt habe. Am deutschen Markt werde es weiterhin Treue zum herkömmlichen Konzept für IT-Services geben. Allerdings gewinne die Gesamtdienstleistung als Angebot an Fahrt. Das liegt unter anderem auch daran, dass neue und bessere Geschäftsprozesse zwingend mit optimierten IT-Prozessen einhergehen. Ein besonderer Schmerzpunkt der IT-Manager – der starke Effizienzdruck und die zunehmenden Schwierigkeiten, Lösungen selbst zu entwickeln oder mit eigenen Kräften umzusetzen – sei dabei der Haupttreiber. Services-Anbieter, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf diesen Zug aufspringen, könnten davon profitieren.
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