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SAP kauft Business Objects

“Die Übernahme beschleunigt unser Wachstumspotential”, kommentierte SAP-CEO Henning Kagermann den Zukauf. Als Ziel hat sich das Unternehmen ein Wachstum der Kundenbasis auf etwa 100.000 Unternehmen gesetzt. Diese zusätzlichen Anwender werden wohl vor allem aus dem Mittelstand kommen.

Für SAP macht die “freundliche” Übernahme von Business Objects (BO) in mehrfacher Hinsicht Sinn. Mit dem Zukauf kann SAP den Ruf der Anwender nach umfassenderen Business-Intelligence-Funktionen in den Business-Produkten von SAP gut beantworten, auch wenn Business Objects als eigenständige Marke bestehen bleiben soll. Künftig soll es jedoch auch integrierte Produkte geben, einen Zeitpunkt nannte Kagermann jedoch nicht. Nachdem es zwischen den beiden Unternehmen kaum Überschneidungen gebe, werden voraussichtlich keine gravierenden Umstrukturierungen nötig sein, so der CEO.

SAP sichert sich mit Business Objects mit Firmensitzen in San Jose und Paris einen der wichtigsten Player auf einem Markt, dem durch die Bank sämtliche Analysten in den nächsten Jahren zweistellige Wachstumsraten prophezeien. So schätzten etwa die Experten von Forrester Research, dass der Markt für Business Performance-Solutions bis 2010 um 11 Prozent wachsen wird.

Analysten schätzen außerdem, dass etwa 40 Prozent der SAP-Kunden bereits Technologien von Business Objects einsetzen. Nun kann SAP auch dem Erzkonkurrenten Oracle eine Harke zurückgeben. Als Oracle für rund 3,3 Milliarden Dollar vor rund einem Jahr den Business-Intelligence-Spezialisten Hyperion Solutions gekauft hatte, erklärte Oracle, dass Tausende SAP-Kunden sich bislang auf Hyperion verlassen hätten. Nun heißt es von Business Objects trocken zurück, dass BO etwa drei Mal so groß sei wie der Konkurrent Hyperion.

Bei etwa 43.000 Anwendern konnte Business Objects 2006 Produkte im Wert von 1,25 Milliarden Dollar verkaufen. Passend zum angekündigten Hosting-Angebot A1S steuert nun Business Objects auch Analyse und Reporting-Tools als Services über das Web bei.

Doch nicht alle Analysten finden Gefallen an dem Zukauf. So erklärte Trip Chowdhry, Analyst bei Global Equities Research gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass SAP zu spät kommt: “Ich glaube nicht, dass sich Investoren darüber freuen sollten. Die guten Unternehmen zum guten Preis, sind längst aufgekauft.”

Hennig Kagermann hingegen sieht das anders: “Nach der Bereitstellung der ersten Geschäftsprozess-Plattform, der raschen Marktdurchdringung von SAP NetWeaver, unserer Plattform für Enterprise SOA sowie dem erfolgreichen Start unserer ersten, vollständigen On-Demand-Lösung für den Mittelstand, SAP Business ByDesign, bietet sich SAP nun die Möglichkeit, sich auf einen weiteren Wachstumsmarkt der Branche zu konzentrieren, indem wir unser Angebot im Markt für Business User ausbauen und beschleunigen.”

Oracle-Anwender, die bereits eine Business-Intelligence-Lösung auf Basis von Buiness Objects installiert haben, brauchen sich vorerst auch keine Sorgen zu machen. Von SAP heißt es: “Die Kunden von Business Objects werden weiterhin von den offenen, breit gefächerten und integrierten Business Intelligence-Lösungen profitieren – unabhängig von deren Datenbanken und Anwendungen.”

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Silicon-Redaktion

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