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Siemens wird dreigeteilt

Unzufrieden ist Firmenchef Peter Löscher laut Reuters mit Nokia Siemens Networks und Fujitsu Siemens. Nach seinen Plänen soll Siemens künftig in drei große Bereiche Infrastruktur und Industrie, Energie und in den Bereich Medizintechnik gegliedert werden. Die Chefs der Sparten sollen dem Konzernvorstand angehören.

Das oberste Siemens-Management habe sich bereits darauf geeinigt, die jetzige Struktur des Vorstands aufzugeben. Der Aufsichtsrat solle den neuen Aufbau Ende November absegnen. Bisher haben die Zentralvorstände keine direkte operative Verantwortung. Auch die Zusammensetzung des Konzerns will Löscher nach dem Verkauf der Autozuliefersparte VDO weiter verändern. “Wir arbeiten die Portfoliopolitik sukzessive und systematisch ab”, sagte Löscher.

Allerdings werde es unter seiner Leitung zu keiner Verkaufswelle kommen. So stehe ein Verkauf der im Konzern weitgehend eigenständigen Lichttechniktochter Osram nicht zur Debatte. Auch die zuletzt mit Rendite- und Qualitätsproblemen kämpfende Zugsparte TS werde einem umgebautem Konzern weiterhin angehören.

Kritisch äußerte sich Löscher hingegen über die gemeinsam mit Nokia betriebene Netzwerkfirma Nokia Siemens Networks. Die Geschäftsentwicklung bleibe bisher weit hinter den Erwartungen zurück. “Wir sind mit NSN absolut nicht zufrieden”, so Löscher.

Auch der Abwärtstrend des Computer-Joint-Ventures mit der japanischen Fujitsu bereite ihm Sorgen: “Wir sind mit Fujitsu Siemens nicht zufrieden.” Zu möglichen Ausstiegsplänen aus den beiden Gemeinschaftsfirmen wollte sich Löscher nicht äußern.

Er kündigte an, dass der Konzern seine zentralen Strukturen stärken werde. Die bisher mächtigen Regionalgesellschaften müssten künftig zurückstecken. “Wir werden die bestehenden Vorfahrtsregeln stärker betonen.” Wachsen will Löscher in Zukunft in Asien, aber auch den US-Markt nicht vernachlässigen. Für einen möglichen Ausstieg aus der erst vor kurzem gegründeten gemeinsamen Netzausrüsterfirma Nokia Siemens Networks bräuchte Siemens allerdings bis 2013 die Zustimmung seines finnischen Partners, berichten Insider. 

Silicon-Redaktion

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