Cybersquatting eskaliert in Asien

Die Hauptursache für diese Entwicklung sind die teilweise sehr niedrigen Preise für asiatische Top-Level-Domains. “Cybersquatting war schon immer ein weltweites Phänomen. Sinkende Domain-Preise sind der Grund für die Ausbreitung in Asien”, erklärte Janna Lam, Geschäftsführerin bei IP Mirror.

IP Mirror kann nach eigenen Angaben .cn-Domains so günstig beim chinesischen Registrar CNNIC einkaufen, dass sich daraus Jahrespreise für Endkunden von unter 2 Euro ergeben. Dies, so Lam, begünstige das Wachstum des Cybersquatting.

Rund um die missbräuchliche Eintragung von fremden Marken als Domain-Namen habe sich inzwischen ein reger Handel aufgebaut. Die sogenannten “Domainer” kaufen und verkaufen derartige Cybersquatting-Domains und gehen teilweise sogar dazu über, einzelne Domain-Namen selber als Handelsmarken zu registrieren, um den Wert der Domain zu erhöhen, sagte Lam.

Microsoft geht schon länger intensiv gegen Cybersquatting vor. Erst letztes Jahr hatte der Software-Riese drei Prozesse vor Bundesgerichten angestrengt, in denen es um den illegalen Verkauf von Domains mit Bezug zu Microsoft-Produkten ging.

Die Microsoft-Anwältin Nancy Anderson hat bestätigt, dass das Unternehmen in den letzten Jahren 15 unterschiedliche Verfahren zu mehr als 1.500 Domain-Namen angestrengt habe. “Bisher haben wir Urteile über mehr als 5 Millionen Dollar erreicht und außergerichtliche Vereinbarungen im Wert von über einer Millionen Dollar” erklärte Anderson.

Das Problem des Cybersquatting lässt sich ihrer Meinung nach nur durch gemeinsame Anstrengungen und nicht sofort beheben. “Es geht nicht nur um gesetzliche Bestimmungen, sondern auch um das Bewusstsein der Verbraucher und technische Entwicklungen, um dieses Problem zu lösen”, sagte Anderson.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

2 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

6 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago