Mit der wachsenden Reichweite des Internets steigen auch die Fälle, in denen anonyme Internetnutzer große wie kleine Firmen online diskreditieren. Bei den Tätern kann es sich sowohl um unzufriedene Mitarbeiter und Kunden als auch um neidvolle Wettbewerber handeln. Ein Internetzugang und eine funktionierende Tastatur genügen, um im Netz öffentlich über ein Unternehmen herzuziehen. Wie die New York Times berichtet, entsteht den Betroffenen daraus immer mehr Schaden – einerseits im Hinblick auf das Image, infolge häufig auch finanziell.
Die Online-Poster zeigen sich dabei durchaus kreativ. Während manche sich nur kritisch über bestimmte Produkte oder Dienstleistungen äußern, gehen andere soweit, Firmengeheimnisse auszuplaudern oder Gerüchte über unethisches Verhalten innerhalb eines Betriebes zu verbreiten. “Es gibt alle möglichen Arten von Schäden, die den Unternehmen im Web zugefügt werden. Die Anzahl der verschiedenen Methoden hängt allein von der Kreativität der Übeltäter ab”, sagt Marc S. Friedman, Chairman der Abteilung für geistiges Eigentumsrecht bei der Anwaltskanzlei Sills Cummis Epstein, gegenüber der New York Times.
Doch nicht nur Unternehmen sind von negativen Internet-Postings betroffen. Auch für Politiker, Autoren und andere in der Öffentlichkeit stehende Personen kann daraus erhebliche Rufschädigung entstehen. Die Urheber bleiben dabei zumeist durch die Anonymität des Internets unausgeforscht und können davon geschützt agieren. Die finanziellen Schäden erreichen mittlerweile in Einzelfällen sogar Millionenhöhe oder führen sogar dazu, dass ein Unternehmen daran zugrunde geht.
Die Justiz ist meist machtlos gegen derlei negative Online-Kritiken und der Großteil der Anwälte empfiehlt daher, die irreführenden Postings am besten zu ignorieren. Firmen die mit Stellungnahmen reagieren riskieren häufig, nur noch mehr Öl ins Feuer zu gießen und heizen die anonymen Schreiber damit erst richtig an. Und selbst wenn Unwahrheiten früher oder später wieder von den Webseiten und Online-Plattformen entfernt werden, bleibt häufig ein schaler Nachgeschmack. Die Poster finden zumeist eine Vielzahl an neuen Wegen, um ihre Kritiken zu platzieren – beispielsweise auf anderen Review-Seiten (wie etwa Yelp oder Tripadvisor), die häufig über große Nutzerzahlen und erheblichen Einfluss verfügen.
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