Zwei Jahre nach dem der Laserphysiker Theodor Hänsch ist wieder ein Deutscher mit dem Physik-Nobelpreis geehrt worden. Der 68-jährige Peter Andreas Grünberg vom Forschungszentrum Jülich und der Franzose Albert Fert erhielten die Auszeichnung für die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstandes (GMR). Beide entdeckten 1988 den GMR-Effekt unabhängig voneinander.
Grünberg zeigte sich “hocherfreut” über den Preis. Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) sagte, die Auszeichnung sei ein Beleg für den Erfolg deutscher Spitzenwissenschaft, berichtet die Nachrichtenagentur afp.
Der GMR-Effekt war der Durchbruch zu Gigabyte-Festplatten. Damit konnte die Speicherkapazität von Computern, bis hinein in den Gigabyte-Bereich gesteigert werden. Ohne die Entdeckung des GMR-Effekts wäre zum Beispiel die Entwicklung des heutigen MP3-Players nicht möglich gewesen. Der GMR-Effekt wird seit Mitte der 90er-Jahre in allen gängigen Festplatten genutzt, um magnetische Bits und Bytes auszulesen.
Der am 18. Mai 1939 in Pilsen, im heutige Tschechien, geborene Grünberg wurde bereits vielfach international ausgezeichnet. So beispielsweise 1998 mit dem deutschen Zukunftspreis. Er ging nach 32 Jahren Forschungstätigkeit in den Ruhestand. Grünberg ist aber laut des Forschungszentrums weiter wissenschaftlich als Gast im Institut für Festkörperforschung (IFF) tätig.
Grünberg studierte ab 1962 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und an der Technischen Hochschule Darmstadt, wo er 1969 bei Professor Stefan Hüfner promovierte. Er verbrachte drei Jahre an der Carleton-Universität in Ottawa, Kanada. Seit 1972 war er Mitarbeiter des Forschungszentrum Jülich und habilitierte sich in Köln, parallel war er ab 1984 als Privatdozent und ab 1992 als außerplanmäßiger Professor an der Universität Köln tätig.
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