Manager von der Informationsflut überfordert
Führungskräfte verfügen im Regelfall zwar über alle nötigen Informationen, um Entscheidungen zu treffen, dennoch scheitert mehr als die Hälfte der Manager an der zielgerichteten Selektion dieser Daten.
Zu diesem Ergebnis kommt der österreichische Management-Spezialist Beratergruppe Neuwaldegg in seinem ‘Top-Management Survey 2007’, für den rund 300 deutsche, österreichische und schweizerische Führungskräfte befragt wurden.
“Lag das Problem früher eher darin, keine detaillierten Informationen zu erhalten, ist es heute vor allem in Ausnahmesituationen wichtig, Informationen korrekt zu filtern, um darauf aufbauend reflektierte Entscheidungen zu treffen”, sagte Michael Patak, Geschäftsführender Gesellschafter der Beratergruppe Neuwaldegg. Nach der Erhebung dominieren eher klassische Instrumente die Unternehmenssteuerung – wie Strategien und Pläne (65 Prozent), Ressourcen- und Budgetplanungen (47 Prozent), strukturelle Maßnahmen (45 Prozent) und personelle Maßnahmen (43 Prozent).
Die Studienergebnisse zeigten zudem, dass Männer (56 Prozent) die Selektion der Information grundsätzlich für schwieriger halten als Frauen (44 Prozent). Rund ein Drittel der Manager (36 Prozent) steuert das Unternehmen eher spontan. In dieser Hinsicht besitzen vor allem Frauen eine größere Spontanität als Männer, so Patak. “Dieses Ergebnis hat uns erstaunt, da es das gängige Vorurteil zu bestätigen scheint. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass weniger Frauen in den Führungsriegen tätig sind. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass das weibliche Geschlecht bei der Beantwortung der Fragen einfach ehrlicher war.”
Zwei Prozent der Befragten sagten, ihnen lägen oft falsche Informationen vor, während 14 Prozent einen Mangel an Informationen beklagten. So scheinen die Führungskräfte insgesamt eher unter der Informationslast zu leiden – die es anschließend zu analysieren gilt.
Beim Blick auf die Steuerung der Kommunikation im Unternehmen ergaben sich marginale länderspezifische Unterschiede. Während Manager in Deutschland (52 Prozent) und der Schweiz (58 Prozent) verstärkt auf Richtlinien setzten, tendierten österreichische Führungskräfte (22 Prozent) nur selten dazu und bevorzugten Schulungen und Trainings (41 Prozent).