Der erfolgreichen Einführung des BlackBerry im größten Mobilfunkmarkt der Welt könnten aktuell zwei Hindernisse im Wege stehen. Zum einen hat die chinesische Regierung Zweifel an der Sicherheit des BlackBerry geäußert und zum anderen haben die Chinesen für RIMs Kommunikationstalent bereits ein heimisches Gegenstück entwickelt.
RIM wird in China mit dem dort führenden Provider China Mobile zusammenarbeiten. Dessen Konkurrenz China Unicom hat bereits ein als ‘Redberry’ getauftes Mobiltelefon im Angebot. “Chinesische Geschäftsleute sind noch nicht so international und folglich nicht mit dem BlackBerry vertraut. Sie bevorzugen lokale Produkte”, erklärte Rock Yang, Analyst für Mobiltelefone bei Pekings Economical-Technical Development Area.
Neben der offiziellen Konkurrenz durch den Redberry muss sich RIM auch dem Preisdruck stellen, der durch Plagiate ausgelöst wird. Billige BlackBerry-Imitationen sind in China online für umgerechnet etwa 26 Euro erhältlich.
Auch bei den E-Mail-Services gibt es große Preisunterschiede. Während der RIM-Partner China Mobile monatlich etwa 56 Euro für eine 400 MByte Mailbox verlangt, kostet dieser Service bei China Unicom nur etwa 3 Euro.
Aufgrund der Größe des Marktes in China, der etwa 516 Millionen Mobilfunknutzer umfasst, sehen Analysten wenige negative Auswirkungen aus der vorhandenen Konkurrenz. “Der Markt für mobile E-Mails ist so groß, dass sich die lokale Konkurrenz als eine geringere Hürde erweisen wird, als es der erste Eindruck vermuten lässt”, sagte Tony Cripps, Analyst bei Ovum.
Die von der Regierung geäußerten Zweifel konnte RIM bisher zerstreuen. Auch wenn noch keine Geräte erhältlich sind, soll bereits im Juli die Zulassung für den BlackBerry in China erteilt worden sein. Nach Ansicht der IDC-Marktforscherin Melissa Chau werden die Auflagen der Behörden, vor allem in Bezug auf Sicherheit, immer eine wichtige Rolle bei den vom BlackBerry genutzten Technologien spielen.
Die größten Bedenken beziehen sich auf die Nutzung ausländischer Server für das Weiterleiten von Nachrichten. Zusätzlich würde die von RIM genutzte Verschlüsselung von Nachrichten die Überwachungsmöglichkeiten der chinesischen Regierung einschränken, was nach Medienberichten zu weiteren Verzögerungen führen könnte.
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