Henning Kagermann, CEO von SAP, machte jetzt deutlich, dass die Walldorfer Softwarefirma nicht daran interessiert ist, in ein eventuell anstehendes Bieterrennen um BEA einzusteigen.
Wie die britische Financial Times vom Montag berichtete, wolle Kagermann den Middleware-Anbieter, der vor kurzem ein Übernahmeangebot von Oracle erhalten hatte, nicht haben. Die Begründung, die er für das Desinteresse angab, ist interessanterweise genau die, die Oracle als Grund für das ernsthafte Kaufinteresse angibt: große Überschneidungen der eigenen Produktpalette und Marktaktivitäten mit denen von BEA. Außerdem hat SAP gerade mit dem Business-Intelligence-Anbieter Business Objects (BO) eine mit 4,8 Milliarden Dollar recht teure Firma erworben, augenscheinlich um Oracles vorherigen Kauf des BO-Konkurrenten Hyperion zu kontern und mit dem Erzrivalen gleichzuziehen.
Mittlerweile wurde das zunächst nur kolportierte Statement von Kagermann von offizieller Seite bestätigt. Nein, es gebe kein Interesse, sich an der Bieterschlacht um BEA zu beteiligen. SAP reagierte damit auf die Meinungen der Analysten, die am Montag nach dem Kaufangebot von Oracle gleich laut geworden waren. BEA hatte den vorgeschlagenen Preis, den Oracle für einen kompletten Kauf aller Anteile geboten hatte als zu niedrig abgelehnt und sich geweigert, ein Angebot anzunehmen, das die Firma derart unterbewerten würde.
Oracle ist, Meldungen aus den USA zufolge, an höchster Stelle in Klausur gegangen und versucht sich mit den Managern von BEA auf etwas zu einigen, was ihnen mehr zusagt. Als mögliche Mitbieter, deren Taschen tief genug sein dürften, gelten weiterhin wohl Firmen wie Microsoft und Hewlett-Packard.
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