Dell steigt bei Thin Clients ein

‘On-Demand Desktop-Streaming’-Technologie nennt Dell das neue Angebot, das sich an größere und mittelständige Unternehmen der Finanzbranche, an Callcenter oder Schulen richtet. Dell erklärte bei der Vorstellung der neuen Thin Clients, dass das Konzept, Anwendungen zentral auf einem Server zu pflegen und die Ausgabe lediglich an die Clients zu streamen, bis zu 56 Prozent der Administrationskosten sparen könne.

Das Dell-Angebot beinhaltet die Desktop-Modelle ‘OptiPlex 745’ und ‘755’. Die beiden Desktops sollen im November jeweils ohne Festplatte verfügbar sein. Als alleiniger Lieferant stellt Dell daneben den Server ‘PowerEdge 2950’, der rund 100 OptiPlex-Clients versorgen kann, einen ‘PowerConnect Gigabit’-Switch sowie einen ‘Citrix Provisoning Server’, der die Anwendungen auf die Clients bringt. Der ‘PowerEdge 2900’ rundet das Angebot als Storage-Server ab. Im Schnitt werde das gesamte System etwa 1100 Dollar pro Anwender kosten, heißt es von Dell.

Da die Software lediglich auf einem zentralen Server gepflegt, gepatcht und verwaltet werden muss, und die aufwendige Administration der so genannten Rich Clients, auf denen ansonsten die Anwendungen laufen, entfällt, lasse sich hier viel Geld einsparen, rechnet Dell vor.

Trotz dieser unbestreitbaren Vorteile tut sich die Thin-Client-Architektur momentan noch etwas hart, auch wenn dieser Bereich teilweise zweistellig wächst. So müssten Anwender bei einem Umstieg vergleichsweise hohe Anfangsinvestitionen tätigen und bestehende Infrastruktur ersetzen. Auch viele Anwender sperren sich gegen die Einführung dieser Architektur, denn sie sind es gewohnt an ihrem Arbeitsplatz eine große Festplatte sowie sämtliche Funktionen lokal gespeichert zu haben.

Neben klassischen Anbietern wie Wyse, Neoware, HP, Igel oder anderen ist Dell nicht der einzige Anbieter, der frisch in diesem Markt eingestiegen ist. So hat auch der Hersteller NEC im April mit dem Virtual PC Center den Einstieg in das  Server Based Computing gewagt.

Daher darf auch durchaus bezweifelt werden, dass Dell kurzfristig dieses Angebot im großen Stil an den Mann wird bringen können. Denn Anwender, die eine Thin-Client-Infrastruktur einführen wollen, oder bereits eingeführt haben, werden nicht warten, bis Dell die nötigen Erfahrungen mit großen Installationen machen kann, sondern werden sich den erfahrenen Playern zuwenden. Als Kunden sind jedoch Unternehmen denkbar, die bereits auf Dell als Partner setzen, und eben bestimmte Abteilungen mit Thin Clients verschlanken wollen.

Silicon-Redaktion

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