Oracle will BEA
Oracle hat für den Hersteller von Business-Management-Software BEA Systems jetzt 6,66 Milliarden Dollar geboten.
Der Investor Carl Icahn hat auf BEA Druck ausgeübt, das Unternehmen doch zu verkaufen. Daraufhin hat Oracle in einem Brief an das Board von BEA Systems für jede Aktie 17 Dollar geboten. Das ist rund ein Viertel mehr, als das Papier zu diesem Zeitpunkt wert war. BEA hat sich auf Bereiche wie Supply Chain Management und Datenbankkommunikation mit geschäftskritischen Anwendungen spezialisiert.
Oracle teilte mit, dass es jederzeit bereit sei, dieses Angebot zu realisieren. Oracle-President Charles Phillips erklärte: “Wir glauben dass unser ‘All-Cash’-Angebot für die BEA-Aktionäre den besten Wert darstellt und dass es auch im Sinne der BEA-Mitarbeiter und BEA-Kunden die beste Möglichkeit ist.”
Zudem sei man bereits seit einigen Jahren in Gesprächen mit dem BEA-Management. Man wolle daher so schnell wie möglich eine “freundliche” Übernahme abschließen.
Diesem Angebot ging voraus, dass der Investor Icahn von der Kartellbehörde grünes Licht bekommen hatte, seinen Anteil an BEA von 11 auf 13 Prozent zu erhöhen, was Icahn auch umsetzte. Und das zu einem günstigen Zeitpunkt. Das Papier notierte vor etwa zwei Monaten mit 11,25 Dollar und damit rund ein Viertel unter dem Höchststand vom Oktober 2006. Währenddessen hatte Icahn seine Forderung wiederholt, das Unternehmen zu veräußern.
So ist der Kurs des Unternehmens unter Druck geraten, weil zwar viele Unternehmen Produkte und Dienstleistungen nachfragen, jedoch sich auch verschiedene Konkurrenten auf diesen Markt drängen.
Ähnlich Verkaufsforderungen hatte Kevin Faulkner, Chef der Investor Relations bei BEA bereits im vergangenen Monat zurückgewiesen. “Das Unternehmen”, so Faulkner, “würde in einer größeren Verkaufstruppe begraben werden”. Offenbar war bereits damals hinter den Kulissen Oracle als potentieller Käufer im Gespräch. Denn Faulkner verwies darauf, dass Oracle in erster Linie Übernahmen dazu verwende, für Wachstum im Verkaufsteam zu sorgen. Diese Strategie habe aber einer ganzen Reihe von Unternehmen geschadet, die von Oracle übernommen wurden.
Phillips entgegnete solchen Bedenken, Oracle habe ja “den Willen zum fortgeführten Support mehr viele Male unter Beweis gestellt”. Und bei BEA werde es nicht anders sein. So hat Oracle, um bei Business Software gegen den Konkurrenten SAP aufholen zu können, in den vergangenen Jahren rund 15 Milliarden Euro für Übernahmen ausgeben.