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SAP kauft Yasu und gibt Eclipse-Tool frei

Im Rahmen der SAP-Konferenz Teched 07 in München gab SAP die Übernahme des 120 Mitarbeiter starken Herstellers Yasu Technologies bekannt. Mit dem Zukauf wolle SAP vor allem die Technolgie ausbauen, auf Marktanteile habe man bei dieser Übernahme keinen Wert gelegt, erklärte Klaus Kreplin, Corporate Officer und Mitglied im Executive Counsil. Finanzielle Details nannte SAP jedoch nicht.

“Die Technologie passt wunderbar in Netweavers Composition Environment”, erklärte Kreplin. Mit der Technolgie weitet SAP nicht nur das Engagement bei Business Process Manangement (BPM) aus, sondern ermöglicht SAP-Anwendern zudem Business-Regeln, wie Business Rules Execution, Analytics, Decision Tables oder Nested Decision Tables in heterogenen Umgebungen auszuführen.

Durch die zentralisierte Sicht auf Unternehmensregeln werde auch das Management sowie die Einhaltung von gesetzlichen Regeln erleichtert. Über die Yasu-Technologie lassen sich Business Rules in einen Enterprise Service einkapseln. Damit sind diese Regeln von den Anwendungen, auf die sie angewendet werden, unabhängig. Werden im Unternehmen neue Business Prozess Anwendungen integriert, können diese Regel-Services sicherstellen, dass über das gesamte Unternehmensnetzwerk gleichen Vorgaben befolgt werden. Die Yasu-Technologie wolle SAP zeitgleich mit Projekt Galaxy, so der Code-Name von Composition Environment (CE), in NetWeaver integrieren, kündigte Kreplin an.

Mit CE können Unternehmen zunächst einen Unternehmensablauf definieren und designen, wie Vishal Sikka, CTO von SAP, vor einigen Tagen auf der TechEd in Las Vegas erklärte: “Man wird den Prozess mit der zugrundegelegten Plattform verbinden und diesen dann auch verwalten können. Man wird ein Modell künftig direkt im Code über Eclipse abbilden können. Das wichtigste ist, dass dabei tatsächlich Code ausgeführt wird.”

Einen Konflikt mit anderen BPM-Technologien, wie ILog oder Aris for Netweaver von IDS Scheer, die SAP derzeit lizenziert hat, sehe Kreplin durch die Yasu-Übernahme nicht. “Die IDS-Scheer-Technologie ist eher deskriptiv, es ist sozusagen ein Blu-Print für Unternehmensprozesse. Mit Yasu bekommen wir ein Business-Modell, das auch ausgeführt werden kann und das spricht eher die Entwicklerseite an”, erklärt Kreplin. Auch mit Ilogs APO Planungsalgorithmus sehe Kreplin kaum Überlappungen.

Parallel zur Übernahme hat SAP auch einen Memory-Analyzer zur Speicheranalyse für die Eclipse IDE (Integrated Development Environment) freigegeben. Mit den Werkzeugen können Entwickler effizientere Unternehmensanwendungen mit Eclipse entwerfen. Java-Entwickler profitieren vor allem von der Speicheranalyse, die bislang nur für die SAP-NetWeaver-Technologieplattform zur Verfügung stand.

Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation, kommentierte: “Indem SAP Eclipse-Entwicklern die neuen Memory-Analyzer-Funktionen zur Verfügung stellt, hilft das Unternehmen den Entwicklern, kommerzielle Anwendungen mit dem Development- und Application-Framework von Eclipse effizienter zu entwickeln. Es freut uns zu sehen, dass sich SAP weiterhin für die Open-Source-Community einsetzt.”

Neben einem neuen Enterprise Architect Certification Programm, bei dem sich Fachkräfte auf die neuen SAP-Technologien schulen lassen können, kündigte SAP ab 2013 einen neuen etwa 18-monatigen Produktzyklus an und damit auch eine Abkehr vom bisherigen modularen Ansatz.

“Wir werden künftig unseren Kunden einen ‘Stabel Core’, einen stabilen Kern, anbieten. Dieser wird zwischen 5 und 7 Jahre lang konstant bleiben”, erklärte Henning Kagermann, CEO von SAP. Er fügte an, dass vor allem sehr große Anwender Interesse bekundet hätten, dass dieser ‘Kern’ sogar bis zu 15 Jahre stabil bleiben soll. Mit Extentions, die SAP alle sechs Monate für bestimmte Branchen oder Funktionen veröffentlichen will, sollen die Produkte auf aktuellem Stand bleiben, verspricht Kagermann.

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Silicon-Redaktion

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