Sharepoint verknüpft sich mit Enterprise Wiki

Das Unternehmen Atlassian betreibt den Wiki-Service Confluence. Dieser hat sich in einem Prüfungsprozess gegen andere mögliche Web-2.0-Partner für Sharepoint durchgesetzt. Die beiden Unternehmen kündigten bereits die Nutzbarkeit der Verbindung an, hieß es im Vorfeld der Web-2.0-Messe des IT-Verlags O’Reilly in San Francisco.

Confluence wirbt damit, dass es anders als andere Wikis, beispielsweise das Web-Lexikon Wikipedia, nicht für Consumer, sondern für Enterprise-Nutzer gedacht ist. Es soll als Werkzeug für Teams dienen, die inhaltlich eng zusammenarbeiten müssen und örtlich verteilt sind. Der Service verfügt dafür über Enterprise Security, einfache Installation und Verwaltung, ein einfaches Interface auch für unerfahrene Nutzer, Werkzeuge für die Strukturierung und Suche sowie spezielle Tools für Arbeitsumgebungen wie die Möglichkeit, PDF-Dokumente zu importieren und automatisches Refactoring, eine flexible Strukturverbesserung aus dem Bereich des Extreme Programming. Außerdem verfügt die Software ab Fabrik über offene Schnittstellen für Extensions und Integration.

Eine solche Extension führt jetzt zu Microsofts Sharepoint Server. Konkret heißt das, dass Sharepoint-Nutzer und Atlassian-Kunden Inhalte austauschen können. Das war laut Jeffrey Walker, President der australischen Firma Atlassian, ein Herzenswunsch der Kunden. Diese nutzen, ihm zufolge bisher vor allem im angloamerikanischen Wirtschaftsraum, oft beide Umgebungen. Sie hätten nach einer solchen Integrationsmöglichkeit gefragt.

Demnach seien es vor allem die großen Kunden, wie die Johns Hopkins University in Baltimore, die dieses Integrationsthema immer wieder aufs Tapet gebracht hätten. Walker sagte anlässlich der Konferenz, dass es vermutlich Hunderte, wenn nicht Tausende Nutzer in kleineren und mittelständischen Firmen gebe, die diesen Wunsch auch hätten. Er habe beobachtet, dass Nutzer von Sharepoint sehr oft gerne mit Confluence arbeiten würden. Eine Verbindung zwischen beiden Lösungen habe sich also angeboten.

Für Microsoft wie auch für die Australier habe es Vorteile, wenn die Daten und Strukturen nicht mehr getrennt sind, weil die Nutzer dann ihre Collaboration effektiver machen könnten, was beiden Lösungen helfe. Die Anwender erhalten eine fest programmierte Suchfunktion in der Schnittstelle, die die Anfrage ohne Zutun auf beide Umgebungen erstreckt. Das Teilen der Inhalte soll ebenfalls leichter werden. Sharepoint-Nutzer könnten beispielsweise ganze Seiten aus Confluence in Sharepoint anlegen und bearbeiten. Aus Confluence heraus können per Link-Funktion die Werkzeuge aus dem Sharepoint-Baukasten angesteuert und benutzt werden. Microsoft-Office-Dokumente können in beiden Welten bearbeitet werden. Single-Sign-on und weitere Security-Funktionen sollen für Sicherheit sorgen.

Für die Branche ist die Partnerschaft eine Überraschung, schrieb die US-Presse. Microsoft schließt mit dieser Ankündigung eine beachtenswerte Partnerschaft mit einem Java-verpflichteten Unternehmen, Atlassian. Für Atlassian-Manager Walker ist dies sogar schon ein erstes Zeichen für das Zusammenwachsen von .Net und Java.

Silicon-Redaktion

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