Unterstützt wird das Institut von elf Unternehmen, mit denen Partnerschaftsverträge unterzeichnet wurden. Das Labor richtet sich mit seiner produktneutralen und technologieunabhängigen Umgebung an Anwender aus dem öffentlichen Sektor. Ziel ist es, der öffentlichen Verwaltung modellhaft Wege aufzuzeigen, wie Service-orientierte Architekturen (SOA) in den elektronischen Verwaltungsprozessen eingeführt werden können. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit legt FOKUS auf die Telekommunikationsbranche. In beiden Bereichen existieren bereits Kooperationen mit Anwendern und Anbietern, auf bestehende Entwicklungs- und Testumgebungen – wie dem FOKUS Open IMS Playground, dem FOKUS eGovernment-Labor und der Open-Source-Plattform BerliOS.
“Auf den ersten Blick haben die beiden Branchen Telekommunikation und Öffentliche Verwaltung nicht viel gemeinsam”, so Professor Thomas Magedanz, FOKUS Experte im Bereich IMS (IP Multimedia System). “Die zunehmende Digitalisierung und Prozessorientierung wird jedoch den Anteil der Kommunikationstechnologie deutlich erhöhen. Bereits im Szenario ‘Service-115’ haben wir eine SOA-Allianz zwischen Telekommunikation und Backoffice-Prozessen der Verwaltung. Das Konzept der Service-orientierten Architekturen ist hier das Bindeglied für alle Branchen.”
“Obwohl SOA derzeit in aller Munde ist, zeigen aktuelle Studien, dass wenig wirkliche Erfahrung in den Branchen vorliegt, dass Unsicherheiten im Hinblick auf offene versus proprietäre SOA-Lösungen bestehen”, sagte Linda Strick, Projektleiterin SOA-Lab. “Im SOA-Lab werden wir Unterstützung bei der technischen und organisatorischen Umsetzung von SOAs geben, Werkzeuge für Design, Entwicklung und Test prüfen und präsentieren und zeigen, wie bereits existierende Anwendungen und Technologien mittels offener Standards und Schnittstellen in eine SOA überführt werden können.”
Ein Partner ist die Software AG. Das Unternehmen hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, Berlin schrittweise zum strategischen Standort für den öffentlichen Sektor ausbauen zu wollen. “Serviceorientierte Architekturen können gerade für öffentliche Verwaltungen eine geeignete Lösung sein, vorhandene, heterogene IT-Strukturen zu modernisieren. Insbesondere vor dem Hintergrund sinkender Budgets im öffentlichen Sektor, sind kostenintensive Neuanschaffungen für Verwaltungen oftmals nicht geeignet”, sagte Roger Illing, Deutschlandchef der Software AG, bei der Eröffnung des Labors.
Aufgrund der föderal geprägten Verfahrensprozesse in Bund, Ländern und Kommunen unterschieden sich die IT-Systeme in den verschiedenen Verwaltungsebenen stark voneinander. Serviceorientierte Architekturen böten die Möglichkeit, prozessorientiert Verfahren und IT zu vernetzen. “Für den öffentlichen Bereich ist SOA somit eine Möglichkeit die vorhandenen IT-Systeme neu zu strukturieren, ohne bisherige Investitionen abschreiben zu müssen”, so Illing.
Weitere Partner des Labors sind Fujitsu Siemens Computers, IBM, ikv, IDS Scheer, Microsoft, MID, Oracle, Tecon, T-Systems und Unipier.
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