Chipschlacht: AMD schreibt tiefrote Zahlen

Allerdings zeigt die Bilanz erste Anzeichen für eine Abschwächung des Preiskampfs, wie das Wall Street Journal (WSJ) schreibt. So konnte AMD den Verlust gegenüber dem Vorquartal um 34 Prozent senken und übertraf sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität die Analystenprognosen. Er fühle sich durch die Fortschritte seines Unternehmens bestärkt, sei aber unzufrieden mit den finanziellen Ergebnissen, ließ AMD-Chef Hector Ruiz wissen. “Wir werden fleißig daran arbeiten, AMD so schnell wie möglich wieder in die Gewinnzone zu bringen.”

Zudem reklamierte AMD noch vor der Veröffentlichung der offiziellen Marktzahlen auch für das dritte Quartal weitere Marktanteilsgewinne für sich. Im zweiten Quartal hatte AMD nach IDC-Berechnungen im Segment x86 Mikroprozessoren rund 23,1 Prozent aller Chips verkauft. Intel kam auf einen Marktanteil von 76,6 Prozent. Damit zeigte sich AMD zuletzt erholt von dem Schock zu Jahresbeginn, als Branchenprimus Intel dank seiner im Sommer 2006 eingeführten neuen Produkte seinen Marktanteil auf über 80 Prozent ausdehnen konnte.

Insgesamt belief sich der Verlust von AMD im abgelaufenen Quartal auf 396 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen dagegen noch ein Gewinn von 136 Millionen Dollar erwirtschaftet. Allerdings schlug die Übernahme von ATI mit 120 Millionen Dollar zu Buche. Beim Umsatz verbuchte AMD ein sattes Plus von 23 Prozent auf 1,63 Milliarden Dollar. In den Ergebnissen des Vorjahres waren die Zahlen von ATI, das im Dezember 2006 akquiriert wurde, aber nicht berücksichtigt.

Intel hatte erst am Mittwoch für die vergangenen drei Monate einen Rekordgewinn gemeldet und dies vor allem auf umfangreiche Effizienzmaßnahmen zurückgeführt. Beunruhigung angesichts der Erholung des Rivalen AMD zeigte Intel naturgemäß also nicht. “Natürlich spüren wir die Konkurrenz”, so Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer. Intel habe aber seine Technologieführerschaft ausgebaut und sei auf dem richtigen Weg, betont Schwaderer.

Derzeit profitieren beide Chipriesen von einer gehäuften Nachfrage, wie Branchenanalystin Joanne Feeney von FTN Midwest Securities Corp. im WSJ erklärt. AMD konnte dabei insbesondere bei den Notebookchips – normalerweise eine Intel-Domäne – sowie im US-Einzelhandel punkten. Laut Berechnungen von Current Analysis West kamen AMD-Chips in 69 Prozent der Desktop-PCs in den von AMD abgedeckten Verkaufskanälen zum Einsatz. Im zweiten Quartal waren es dagegen nur knapp 43 Prozent.

Silicon-Redaktion

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