Für diesen Betrag erhält Microsoft 1,6 Prozent der Anteile von Facebook. Damit haben beide Unternehmen den Wert der Community-Webseite auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. Schon seit geraumer Zeit gab es Gespräche über eine mögliche Beteiligung von Microsoft an Facebook, wobei allerdings immer deutlich höhere Anteile von 4 bis 5 Prozent diskutiert wurden.

“Wir sind sehr froh darüber, dass die zukünftige Partnerschaft mit Microsoft unser Business auf eine neue Ebene führen wird”, sagte Facebook-Chef Owen Van Natta über die Beteiligung des Softwaregiganten. Die Vereinbarung beider Unternehmen sieht vor, dass Microsoft bis 2011 der exklusive weltweite Third-Party-Werbepartner für die Facebook-Seite ist.

In den Verhandlungen muss es turbulent zugegangen sein, denn noch vor wenigen Wochen hatte Microsoft-Chef Steve Ballmer die Facebook-Webseite als eine Modeerscheinung bezeichnet. Gerüchten zufolge soll es mehrere Bieter gegeben haben, inklusive Google. Doch Microsoft, Facebook und Google wollten das weder bestätigen noch dementieren. “Wir haben seit einem Jahr eine erfolgreiche Kooperation mit Microsoft, also ist es völlig selbstverständlich, dass wir dieses gute Verhältnis ausbauen wollen”, gab Van Natta als Grund an, warum man sich für Microsoft entschieden habe.

“Es ist ganz klar, dass Microsoft einen Fuß in die Tür des Online-Werbemarktes bei den Social-Webseiten bekommen will – und Facebook ist eine ideale Gelegeneit dafür”, sagte Gartner-Analyst Andrew Frank. Das deckt sich mit den Kommentaren von Microsoft und Facebook, die beide nur auf die Werbe-Synergien hinweisen, darüber hinaus aber keine technischen Integrationen ihrer Produkte oder Webangebote planen.

Trotzdem gehen Branchenkenner davon aus, dass schon bald ein Eingabefeld für Microsoft Live Search auf der Webseite von Facebook auftauchen könnte. So bieten Facebook-Mitbewerber bereits eine integrierte Websuche, so zum Beispiel MySpace über Google oder die britische Seite Bebo über Yahoo.

Sollten sich die Facebook-Nutzer tatsächlich an Live Search gewöhnen, so Greg Sterling von Search Engine Land, dann könnte dies auch Auswirkungen auf die generelle Nutzung der Microsoft-Suchmaschine haben. Seiner Ansicht nach würde sich dann die Investition von 240 Millionen Dollar sehr schnell über Display-Werbung und die bezahlte Suche amortisieren.

Silicon-Redaktion

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