Biometrie: Vom Fingerabdruck zur 3D-Gesichtserkennung

Bis zum Jahr 2010 wird sich der deutsche Biometrie-Markt mehr als verdoppeln. Nach Professor Dieter Kempf, Mitglied des Bitkom-Präsidiums, wächst der Umsatz auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro. Wichtigste Technologie bleibt dabei die Erkennung von Fingerabdrücken, aber auch die Gesichtserkennung gewinnt an Bedeutung.

Auf der diesjährigen IT-Messe Systems präsentieren sich unter anderem die Firmen Biometronix, Kaba und PCS Systemtechnik. Sie stellen ihre Neuerungen und  bewährte Produkte auf dem Gebiet der Biometrie-Technologie vor.

Biometronix aus München präsentiert als erstes Unternehmen, eine plattform- und datenbankunabhängige Multibiometrie-Software (Biometric Local Area Network Control Center, BioLANCC). Mit der Software können Anwender verschiedene Biometrie-Hardware von unterschiedlichen Herstellern mit nur einer Software verwalten. Das Unternehmen stellt zudem einen Drucker mit integrierter Venenerkennung, dreidimensionale Gesichtserkennung, herkömmliche Fingerabdruck-Erkennung und ein System vor, das die biometrische Überwachung von öffentlichen Plätzen erlaubt.

Auf der Messe stellt die Kaba GmbH unter anderem biometrische Identifikationslösungen vor, die auf Fingerabdruck basieren. Für besonders schützenswerte Bereiche zeigt Kaba eine biometrische Hochsicherheitslösung mit Iris-Scan. Die Biometrie-Terminals von Kaba nutzen zum Beispiel die bayrische Traditionsmetzgerei Vinzenz Murr und die Einzelhandelskette Globus.

Die PCS Systemtechnik GmbH zeigt verschiedene Fingerprint-Terminals für die Anwendungsbereiche Zutritt und Zeiterfassung. PCS realisiert Biometrie-Projekte auf Basis Fingerprint, Iriserkennung und Gesichtserkennung. “Wir schätzen das Marktpotential für biometrische Erkennung in Deutschland sehr hoch ein. Wir erkennen ein deutliches Interesse für Anwendungen, bei denen Fingerprint-Terminals nicht für den Hochsicherheitsbereich eingesetzt werden, sondern als Komfort-Lösung, bei der sich die Firmen nicht mehr um das kostenträchtige Karten-Management kümmern müssen”, sagte Stefan Speth, der Marketingleiter von PCS.

Der Markt für biometrische Technologien wird stark von politischen Entscheidungen geprägt. Der staatliche Anteil bei der Nachfrage wird von dem Marktforschungsinstitut Soreon Research für das Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes geschätzt. Aufgrund der öffentlichen Nachfrage ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in den USA weltweit am höchsten. Aber auch in Deutschland wächst die Nachfrage nach biometrischen Produkten.

Ab 1. November gibt es die zweite Version des elektronischen Reisepasses (ePass) in Deutschland. Vom Gesetz vorgeschrieben, muss dann jeder ePass zu der bisherigen biometrischen Gesichtserkennung, zusätzlich zwei Fingerabdrücke auf dem Chip des Reisepasses enthalten. Mit der neuen Technologie wird ein Höchstmaß an Fälschungssicherheit und Schutz vor Dokumentenmissbrauch erreicht.

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Silicon-Redaktion

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