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Deutsche Firmen lagern am liebsten nach Deutschland aus

Insgesamt lassen derzeit gut 64 Prozent der Unternehmen in Deutschland IT Dienstleistungen wie etwa die Installation von Hard- und Software oder Programmierleistungen ganz oder teilweise von externen Anbietern erbringen. Die Auslagerung von IT-Dienstleistungen über die Landesgrenzen hinweg (IT-Offshoring) wird jedoch relativ selten in Anspruch genommen.

Insgesamt nur 6 Prozent der auslagernden Unternehmen lassen IT-Dienstleistungen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern erstellen. Dies zeigt eine Befragung von rund 4.300 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und ausgewählten Dienstleistungsbranchen durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.

Die Marktforscher stellten demnach fest, dass das verarbeitende Gewerbe mit 71 Prozent am aktivsten ist und auch am meisten Dienste in Anspruch nimmt. Der Dienstleistungssektor mit einer so genannten Auslagerungsintensität von 63 Prozent. Auf die Branche verteilt, sind die Bank- und Versicherungsbranche sowie in der Chemiebranche am auslagerungsfreudigsten: Hier lagert mit 83 und 81 Prozent der höchste Anteil an Unternehmen ihre IT-Dienstleistungen aus. Weit unterdurchschnittlich ist hingegen die IT-Auslagerungsdynamik bei den Verkehrsdienstleistern mit 46 Prozent und in der EDV- und Telekommunikationsbranche mit 48 Prozent, teilte das ZEW mit.

Untersucht nach den einzelnen IT-Dienstleistungen zeigte sich, dass etwa 49 Prozent der Unternehmen die Installation von Hard- und Software zumindest teilweise auslagern. Danach folgen Programmierleistungen, die 45 Prozent der Unternehmen an externe Anbieter vergeben. IT-bezogene Beratung und Planung lagern insgesamt 42 Prozent der Unternehmen aus, das Management oder den Betrieb der IT-Infrastruktur 31 Prozent. Die Auslagerung von Rechenkapazität, wie beispielsweise Application Service Providing (ASP), nehmen hingegen nur knapp 14 Prozent der Unternehmen in Anspruch. Allgemein stellte das ZEW fest, dass die Outsourcingintensität bei IT mit der Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen zunimmt.

Doch IT-Dienstleistungen werden relativ selten über die Landesgrenzen hinweg (IT-Offshoring) ausgelagert. Insgesamt lassen lediglich 6 Prozent der Unternehmen der betrachteten Branchen IT-Dienstleistungen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern erstellen. Dabei dominiert deutlich die Auslagerung in die europäischen Nachbarländer gegenüber der weltweiten Auslagerung.

Doch auch hier gibt es Ausreißer: So ist die IT und TK-Branche inklusive der IT-Dienstleister aus allen Branchen beim Bezug von IT-Leistungen aus dem Ausland überdurchschnittlich aktiv. Demnach sind mehr als 12 Prozent der Unternehmen dieses Sektors bereit, Dienstleistungen aus dem Ausland zu beziehen. “Entgegen der häufig vertretenen Meinung, dass IT-Offshoring weit verbreitet sei, zeigt sich hier, dass die Unternehmen insbesondere aus den IT-Anwenderbranchen beim Bezug ihrer IT-Dienstleistungen auf regionale Nähe setzen,” sagt Irene Bertschek, Leiterin der Forschungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnologien am ZEW.

Silicon-Redaktion

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