Vektorrechner stellt 800 PCs in den Schatten
Der japanische Supercomputerhersteller NEC hat ein neues System auf den Markt gebracht, das als der schnellste Vektorrechner gilt.
Mit SX-9 beginnt demnach eine Serie, die eine besonders schnelle Plattform für Vektorrechenoperationen enthält. Mit einer Rechenleistung von mehr als 100 Gigaflops ist der neue Prozessor für die SX-9-Serie der derzeit schnellste Vektorprozessor der Welt, teilte NEC mit.
Die 16 Prozessoren eines Rechnerknotens können gleichzeitig vier Terabytes Daten pro Sekunde in einen zusammenhängenden Hauptspeicher schreiben – das entspricht einer Speicherbandbreite von circa 800 handelsüblichen PCs. Die Peak Performance liegt bei 839 TFlops. Im Gegensatz zur Linpack-Liste wird hier die Anzahl der Rechenoperationen, die ein SX-9-Prozessor mit doppelter Genauigkeit (64 Bit lange Fließkommazahlen) pro Sekunde ausführen kann, gemessen. Der Linpack Benchmark platziert die Rechner verschiedener Hersteller nach vergleichbaren Kriterien auf der Top-500-Liste der schnellsten Rechner.
NEC hat bei der SX-9-Serie die Rechenleistung der einzelnen Prozessoren weiter erhöht, ebenso die Speicherbandbreite. Somit seien gleich schnelle Berechnungen auf weniger Prozessoren möglich, hieß es. NEC folgert daraus einen geringeren Energieverbrauch und Platzbedarf – und zwar um bis zu 50 Prozent. Dafür sorgt High Density Packaging, das sowohl den benötigten Platz verkleinern als auch die Total Cost of Ownwership senken soll. Die Shared Memory liegt bei 1 TByte, das Highspeed-Interconnect sorgt für Transferraten bis zu 128Gbit/s.
Der Mietpreis pro Knoten beginnt bei 20.000 Euro pro Monat. Über eine Laufzeit von drei Jahren kostet ein minimal konfiguriertes System etwa 700.000 Euro. NEC will die ersten Installationen ab Sommer 2008 fertig stellen. Zu den ersten Kunden in Europa, die SX-9-Systeme geordert haben, zählt der Deutsche Wetterdienst und sein französisches Pendant Météo France. Am 10. November soll das System auf einer Messe in den USA erstmals öffentlich gezeigt werden.