Konstruiert ist der Chip für den Einsatz in Notebooks, wodurch diese Geräte unabhängig vom lokalen Mobilfunkstandard werden. Gobi ermöglicht einen weltweiten Zugang zum Internet sowie die schnelle Datenübertragung in 3G-Netzen. “Notebooknutzer müssen nun im Ausland nicht mehr nach WLAN-Hotspots suchen, um sich mit dem Internet zu verbinden”, sagte Sanjay Jha, Chief Operating Officer von Qualcomm.
Geschäftsreisende kennen das Problem: Der in der Heimat gekaufte Laptop kann sich nicht mit dem Netz des Mobilfunkers im Ausland verbinden. So unterstützen europäische Notebooks mit integrierter Datenkarte zumeist nicht das EV-DO-Netz, das in den USA, Australien sowie in Teilen Asiens verwendet wird. Umgekehrt bekommen Geräte aus diesen Märkten Probleme, sobald sie mit den in Europa verwendeten 3G-Standards UMTS oder HSPA konfrontiert werden. Mit Gobi will Qualcomm die Brücke zwischen beiden Technologien schlagen.
Qualcomm will Gobi zudem als neuen Markennamen etablieren. Der Name soll dem Konsumenten vermitteln, dass mit diesem Notebook jedes Mobilfunknetz genutzt werden kann. Mit dem Qualcomm-Chip bekommen die 3G-Mobilfunker Schützenhilfe gegen die zunehmende Verbreitung von WiMAX. Die Funktechnologie wird maßgeblich von Intel vorangetrieben und soll im Laufe des kommenden Jahres zum Standard in Notebooks werden. Kürzlich hat der Breitbandfunk jedoch auch Eingang in die offizielle 3G-Liste der International Telecommunication Union gefunden. Zudem konnte das WiMAX-Lager mit dem Netzwerkausrüster Cisco prominenten Zugang verbuchen.
Gobi soll wie auch WiMAX im Laufe des Jahres 2008 zum Laptop-Standard werden. Bislang konnte der Computerhersteller Hewlett-Packard als Partner gewonnen werden, auch wenn dieser auf der anderen Seite auch WiMAX in seinen Geräten verbauen will. Auf der Carrierseite stehen Verizon Wireless und Vodafone an vorderster Front. Die Mobilfunker stünden bereits in Verhandlungen mit Notebookherstellern, um die Gobi-Technologie schnellstmöglich in aktuelle Laptops zu integrieren. Vodafone hat in dieser Frage ein naturgegebenes Interesse, da das Unternehmen zumindest über seine Partnerschaften beide Mobilfunkwelten unterstützt. Durch Gobi könnte man internationales Datenroaming um einiges einfacher machen, heißt es. Ob es dadurch jedoch auch billiger wird, sei noch dahingestellt.
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