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So lagern Unternehmen richtig aus

Unisys gehört zu insgesamt 19 von Forrester ausgewählten Unternehmen, die im Rahmen der Studie ‘Global IT Infrastructure Outsourcing, Q2 2007’ bewertet wurden. Einberechnet wurde das Know-how bei Infrastruktur-Management-Services anhand der angebotenen Leistungen: Help Desk, Rechenzentrum, Managed Network, Deskside/Onsite Support, Desktop Management und Mainframes. Weitere Schlüsselkriterien waren das aktuelle Serviceangebot, die Strategie und die Marktpräsenz.

Die Studie berücksichtigte zudem Aussagen von Referenzkunden eines jeden IT-Anbieters in Bezug auf deren Kundenzufriedenheit. Hier wurden die Unternehmen nach den vier Kategorien Implementierung, Account Management, Servicequalität und allgemeine Zufriedenheit beurteilt. Gemäß der Top-Bewertung seiner Referenzkunden weist Unisys, laut Forrester Research, ein vorbildliches Infrastruktur-Know-how auf. So erhielt Unisys als eines von nur drei Unternehmen in allen vier genannten Zufriedenheitskategorien die Höchstnote 5,0.

Grund genug für silicon.de, sich mit Jürgen Seibert, Vice President Sales Continental Europe Global Outsourcing and Infrastructure Services bei Unisys, über Outsourcing-Strategien und -Markt zu unterhalten.

silicon.de: Herr Seibert, der Aufhänger dieses Interviews ist ja, dass Forrester Ihren Arbeitgeber als vorbildliches Outsourcing-Unternehmen bewertet hat. Zusätzlich versandte gestern Lünendonk eine Studie, wonach EDV-Leiter von ihren Serviceanbietern Lösungen aus einer Hand bekommen wollen. Können Sie das bestätigen?

Jürgen Seibert: Das mag so sein, ich kann das aber nicht direkt bestätigen. Wir sind kein Full-Service-Anbieter. Wir haben bestimmte Schwerpunkte, auf die wir uns fokussieren. Wir stellen zudem im Markt fest, dass Kunden diese Megadeals im Outsourcing nicht mehr so stark wollen. Lieber wollen sie nur bestimmte Bestandteile und Prozesse innerhalb der IT-Infrastruktur, etwa das Desktop Management, das Data Center oder das Netzwerk, an den besten Anbieter auslagern. Die Zeit der Megadeals in der Form ist glaube ich vorbei.

silicon.de: Welche Aufgabenbereiche im Outsourcing übernimmt Unisys bevorzugt?

Seibert: Unsere Hauptthemen sind im IT-Bereich Desktop Management, Data Center und Netzwerk. Wir liefern auch Managed Security Services für Kunden. Unser Schwerpunkt liegt damit auf der Infrastruktur, in Teilen auch Application Management. Wir offerieren zusätzlich  Geschäftsprozess-Outsourcing – mit dem Schwerpunkt Payment-Prozesse im Bankensektor.

silicon.de: Aus welchen Sektoren kommen Ihre Kunden denn hauptsächlich? Unisys ist traditionell stark im Bereich Government aufgestellt.

Seibert: Wir legen einen starken Fokus auf die Bereiche Manufacturing, Retail, Transportation, aber auch Financial Services. Und last but not least Communications Industries – die Telekoms dieser Welt sind in vielen Fällen große Partner von uns. Oft sind das zugleich auch Kunden. Im Government-Bereich sind wir vor allem bei den europäischen Behörden in Brüssel gut vertreten.

silicon.de: Wie läuft das Prozedere ab? Werben Sie ganz direkt Kunden oder kommt der Kunde auf Sie zu?

Seibert: Sowohl als auch. Idealerweise kommen wir auf den Kunden zu, weil wir gerne mit ihm ein Outsourcing-Projekt realisieren möchten. Gerne mögen wir Kunden, mit denen wir gemeinsam eine Outsourcing-Strategie entwickeln können. Unternehmen also, die bis dato noch nicht auf Outsourcing gesetzt haben. Mit ihnen können wir den Nutzen von Outsourcing für ihr eigenes Geschäft sichtbar machen. Prinzipiell sind Projekte ideal, bei denen wir früh im Prozess sind. Dann lernen wir die Business-Ziele des Kunden gut zu verstehen und können ihn auf Basis unserer Methodik Pathfinder durch eine Serie von Workshops führen. Dabei entwickeln wir ausgehend von seiner Ist-Situation und unter Berücksichtigung von Next-Generation-Werkzeugen und -Tools sein Zukunftsmodell. Wir bauen dann einen auf ihn zugeschnittenen Business Case, mit dem sowohl der Kunde als auch wir zufrieden sein können. Wir zeigen dem Kunden darin seine Einsparpotenziale auf und wie er mehr Flexibilität und Wandlungsfähigkeit erreichen kann, aber dennoch die volle Kontrolle über seine IT behält.

silicon.de: Ich habe mich vor ein paar Wochen an gleicher Stelle mit dem CIO des Fernsehkanals Premiere, Günter Weinrauch, unterhalten. Der hat den Großteil seiner IT-Abteilung outgesourced. Ein großer Teil seiner Mannschaft ist dabei zum Outsourcer übergegangen. Ist das typisch?

Seibert: Wenn der Kunde zum ersten Mal ein Outsourcing-Projekt realisiert, dann ist das eher typisch. Die Verantwortung und die Governance müssen allerdings beim Kunden verbleiben. Man muss als Kunde stets das Management seines Outsourcings gewährleisten können.

silicon.de: Übernimmt Unisys auch Mitarbeiter in einem Outsourcing-Projekt?

Seibert: Selbstverständlich.

silicon.de: Was halten Sie für eine gute Vorgehensweise?

Seibert: 1:1 auszulagern und dabei 20 Prozent Kosteneinsparung erzielen zu wollen, halte ich persönlich für zu kurz gesprungen. Kostenziele sollte man immer verfolgen und die kann man auch erreichen. Aber es gibt auch strategische Ziele, die ein Unternehmen mit Outsourcing anstreben sollte, etwa die Erhöhung der Service-Qualität oder eine schnelle Anpassungsfähigkeit an zukünftige Anforderungen. Und man sollte versuchen, IT als Enabler für das Business zu verstehen. IT als solches ist kein Selbstzweck.

silicon.de: Anders gefragt: Wie sieht ein typischer Kunde für Sie aus?

Seibert: In Sachen Outsourcing gucken wir gerne primär auf Unternehmen, die multinational aufgestellt sind. Idealerweise in mindestens fünf Ländern und zwei Kontinenten, weil wir damit unsere internationalen Möglichkeiten sehr gut ausspielen können. Auch stark wachsende Kunden sind für uns interessant, denn hier hinkt die interne IT immer hinterher.

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Silicon-Redaktion

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