Vom Internetstau am stärksten betroffen sind Freiburg und ostdeutsche Städte wie Jena und Halle. Das hat ein aktueller bundesweiter DSL-Geschwindigkeitstest der Zeitschrift Computerbild ergeben, für den seit Anfang dieses Jahres 20 Millionen Messungen ausgewertet wurden. Messlatte war die vom DSL-Anbieter für den jeweiligen Anschluss beworbene Geschwindigkeit.
Als Extrembeispiel im negativen Sinn haben die Tester den Anbieter Alice ausgemacht. Dieser habe seine DSL-6000-Kunden in Dresden im Schnitt lediglich mit 2654 Kilobyte pro Sekunde (kbps) versorgt, biete aber in Saarbrücken mit 5382 kbps die doppelte Bandbreite. “Wir nehmen diese Tests sehr ernst, müssen nun aber erst einmal evaluieren, wie getestet wurde und welche Parameter dabei auf unserer Seite liegen”, sagt Alice-Sprecherin Sonja Schaub in einer ersten Reaktion. Allerdings hat Alice nach eigenen Angaben nie DSL-6000-Pakete angeboten, sondern nur 2000- und 4000-Anschlüsse. Seit Anfang Oktober erhalten alle Kunden bis zu 16 Mbit, heißt es bei Alice. “Wir sind immer bemüht, den Kunden das Maximum anzubieten, das an dem jeweiligen Wohnort möglich ist.” Zudem würden die Kunden bereits beim Bestellvorgang darüber informiert, wenn die gewählte Bandbreite stark von der an ihrem Wohnort verfügbaren abweiche, wie Schaub betont.
Allerdings können die Kunden trotz geringen Internettempos die Verträge in der Regel nicht kündigen, da die Anbieter in ihren Geschäftsbedingungen nur einen Bruchteil der beworbenen Geschwindigkeit garantieren. “Auf einen Ausstieg aus dem Vertrag hat der Kunde deshalb keinen Anspruch”, sagt Evelyn Keßler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Bei den Verbraucherschützern gibt es immer wieder Beschwerden von enttäuschten DSL-Kunden. Von den üblichen Online-Tests rät Keßler aus Datenschutzgründen aber ab. Potenzielle Kunden sollten vor dem Abschluss eines Vertrags Erkundungen bei Bekannten aus der Nachbarschaft einholen. “Ein wichtiges Kriterium sollte auch eine möglichst kurze Vertragsbindung sein”, so Keßler.
Laut Computerbild-Test schneiden in Deutschland Kaiserslautern, Remscheid und Essen in Sachen Highspeed-Internet am besten ab. Das schnellste Internet liefern demnach die Kabelanbieter. In Österreich hat die Verbraucherschutz-Organisation Konsument bei einer Untersuchung der Internet-Angebote vor allem bei den mobilen Highspeed-Zugängen Diskrepanzen zwischen den in Aussicht gestellten und den tatsächlichen Geschwindigkeiten festgestellt. Im Praxistest brachten es die Zugänge über das Mobilnetz selbst im gut ausgebauten Stadtgebiet nur auf ein Siebtel der versprochenen Leistung. Die Anbieter von standortgebundenen Internetzugängen würden dagegen meist halten, was sie versprechen. Zum Testsieger kürte die Konsument-Jury UPC.
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