Die Gründe dafür sind bekannt: Der Kuchen mit den dicken Rosinen der Enterprise-Klasse ist bereits unter den üblichen Verdächtigen aus Walldorf und den USA aufgeteilt. Neue Umsätze und frische Gewinnmargen versprechen alleine die kleinen und mittleren Unternehmen.
Warum tun sie dies? Weil der Mittelstand einen immensen Nachholbedarf an IT-Projekten aufweist, wie die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) bereits in ihrer Studie ‘SMB Solutions 2006 Germany’ aufzeigten. PAC sagte vor einem Jahr voraus, dass sich das Marktwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich bewegen wird. Mittlerweile kann man dank konjunktureller Erholung gut von einem zweistelligen Wachstum ausgehen.
Trotzdem gilt: Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs beziehungsweise Englisch: Small and Medium Business – SMBs) müssen ganz anders rechnen als die großen. Wenn jedoch gerade an der IT gespart wird, warnen die Analysten, gehe früher oder später der Schuss nach hinten los. Also investieren sie doch, zumal die Globalisierung vor Mittelständlern nicht Halt macht. Um dem wachsenden globalen Wettbewerb und dem damit verbundenen Kostendruck Paroli zu bieten, lagern KMUs ihre Produktion, zum Teil auch ihre Entwicklung, immer häufiger aus. Gleichzeitig wollen sie natürlich die Früchte der Globalisierung ernten und sich neue Märkte erschließen, was nicht selten über Zukäufe ausländischer Firmen oder Partnerschaften geschieht. Beides gibt gerade dem IT-Projektgeschäft Auftrieb, da neue Standorte im Ausland oder neue Unternehmen in die bestehenden IT-Systeme integriert, oder unterschiedliche IT-Landschaften harmonisiert werden müssen. Hier ist ein deutlicher Trend zur Standardisierung zu beobachten.
Zudem definiert der Mittelstand die Rolle der IT allmählich neu. Die Bedeutung von IT für Innovationen wurde lange nicht gesehen, denn deren Hauptaufgabe lag in der Kostensenkung. Doch aufgrund immer kürzerer Produktlebenszyklen müssen mittelständische Unternehmen selbst schneller und flexibler werden, sodass IT einen neuen Stellenwert als Innovationsträgerin bekommt. So stützt IT neue Technologien wie RFID und macht KMUs flexibler, indem sie beispielsweise “time-to-market” entscheidend verkürzen kann.
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