Dafür hat Microsoft die weltweite Einführung seines neu entwickelten Farbstandards scRGB angekündigt. Die neue Technologie ist eine Verbesserung des bisher von den meisten Anwendungen, Monitoren und Digitalkameras verwendeten sRGB-Standards. Dieser wurde in den 90er-Jahren von Microsoft und Hewlett-Packard (HP) entwickelt.
sRGB ist jedoch recht limitiert, wenn es um die Raffinesse von Farbtönen geht. “sRGB war für die heute veralteten CRT-Monitore ausgelegt, welche das vom menschlichen Auge erfassbare Farbspektrum bei weitem nicht abdeckten. SRGB ignoriert einfach einige Farben”, erklärte Bill Crow, Microsofts Bild- und Farbexperte. Schon länger können Geräte wie Drucker oder auch LCD-Displays jedoch Farben wiedergeben, die außerhalb des sRGB-Farbraums liegen.
scRGB soll diese Schwächen beheben und beispielsweise erstmals eine einheitlichere Farbdarstellung von Webseiten auf allen PCs ermöglichen. Der Standard bietet auch mehr Farbtiefe und eine optimale Darstellung von digitalen Fotos auf Monitoren sowie eine verfeinerte Bearbeitung in Programmen wie Adobes Photoshop.
Das menschliche Auge kann sogar unterschiedliche Abstufungen von Schatten an einem sonnigen Tag unterscheiden – Digitale Kameras, Monitore und das JPEG-Bildformat sind nicht in der Lage dieses Potenzial auszuschöpfen. Und auch wenn die meisten User kaum einen Unterschied bemerken, sehen Fotografen und Grafikexperten bei der Bildbearbeitung durchaus die bestehenden Qualitätseinbußen.
scRGB gibt es als frei verfügbaren Standard bereits seit 2003. Doch eine weit reichende Verbreitung wird es laut Crow erst durch die Integration in Windows Vista und dem neuen High-Definition Dateistandard JPEG XR geben. “Ich erwarte, dass scRGB zusammen mit JPEG XR Einzug in Digitalkameras halten wird, denn scRGB ist im Gegensatz zu sRGB auch für Input-Geräte wie Kameras gedacht”, so Crow.
Durch den erweiterten Farbraum nimmt scRGB mehr Daten pro Pixel auf und erhöht damit die Dateigröße. Microsoft hält allerdings dagegen, dass bei der Nutzung eines scRGB-kompatiblen Dateiformats die Kompressionsrate größer ist und die Dateigröße dementsprechend wieder schrumpft.
“Auch wenn Microsoft keine starken Bildbearbeitungsprogramme im Angebot hat, so bringt allein die Verbreitung durch Windows eine sehr große Massenwirkung mit sich, sodass sich kaum jemand dem neuen Standard verschließen kann”, meinte Erik Willey, Direktor für Produktmarketing beim Monitorhersteller Viewsonic .
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