Deutscher Hightech-Boom: Firmen erwarten dicken Umsatz
79 Prozent der kleinen und mittleren IT-Unternehmen erwarten ein Umsatz-Plus für 2007. Das geht aus dem aktuellen Branchenbarometer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hervor.
Weitere 11 Prozent rechnen zumindest mit stabilen Umsätzen. “Die Hightech-Mittelständler haben allen Grund, zuversichtlich ins Jahresendgeschäft zu gehen”, sagte Bitkom-Vizepräsident Heinz Paul Bonn anlässlich der Eröffnung des 3. Deutschen ITK-Mittelstandstages in Düsseldorf. Dort treffen sich heute rund 200 Spitzenvertreter der Hightech-Branche und ihre Kunden.
Mittelständische Anbieter profitieren davon, dass viele Unternehmen wieder mehr in IT investieren. “Auch kleinere Firmen setzen zunehmend auf maßgeschneiderte digitale Lösungen”, sagt Mittelstandssprecher Bonn. Ohne passgenaue ITK-Systeme könnten Mittelständler auf Dauer nicht erfolgreich sein. “Dabei wird die Vernetzung mit Kunden und externen Mitarbeitern immer wichtiger.” Die starke Nachfrage sorgt vor allem bei Anbietern von IT-Dienstleistungen und Software für Optimismus: In diesem Sektor erwarten 84 Prozent der Unternehmen einen steigenden Jahresumsatz.
Die größte Hürde für zusätzliches Wachstum ist der Fachkräftemangel: 70 Prozent der ITK-Mittelständler sehen darin ein Hindernis. Der Bitkom fordert deshalb, einschlägige Studiengänge in Informatik und Ingenieurwissenschaften attraktiver und praxisnäher zu gestalten.
Ein Schwerpunkt des ITK-Mittelstandstages sind interaktive Internet-Anwendungen. Führungskräfte aus dem Mittelstand zeigen daran großes Interesse, wie aus einer neuen Studie des Bitkom hervorgeht. “Gut zwei Drittel der Manager begeistern sich für die Chancen des Web 2.0”, sagte Vizepräsident Bonn. Besonders bekannt sind Foto- und Videoportale sowie interaktive Wissensdatenbanken (Wikis). Diese werden von mittelständischen Web-2.0-Vorreitern auch bevorzugt genutzt. Viele Führungskräfte sehen zudem Potenzial in digitalen Job-Netzwerken, Online-Tagebüchern (Blogs) und öffentlichen Web-Lesezeichen (Social Bookmarks). “Viele kleine Unternehmen zögern aber noch, die prinzipielle Begeisterung in die Praxis umzusetzen”, erläutert Bonn. “Nur eine Minderheit schöpft die Möglichkeiten bisher aus.”