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Telkos verschwenden Geld für unnötige Software

Zu diesem Ergebnis kommt das Consultingunternehmen Steria Mummert in der aktuellen Studie ‘Telco Trend’. Diese Unternehmen haben oft über 100 Software-Anwendungen im Einsatz, wobei lediglich ein Drittel für die Alltagsarbeit benötigt wird. Bei Großunternehmen bewege sich die Zahl sogar um die 1000, so die Studienautoren. “Dieser oft unnötige Ankauf an Software liegt an einer unklar definierten Strategie”, erläutert Burkard Zohlnhöfer, Telekom-Experte bei Steria Mummert.

Das Missverhältnis zeigt, dass die Software-Planung bei Telekom-Unternehmen häufig ineffizient ist. Es wird Software beschafft, die oft nur kurzfristig benötigt wird und wertvolle Ressourcen bindet. “Dabei handelt es sich meist um einen Schnellkauf von Datenbankapplikationen oder Softwaremodulen. Später stellt sich heraus, das die Anwendung für weitere Einsätze nicht zu gebrauchen ist”, so Zohlnhöfer. Dennoch bleibt sie im Unternehmen. Als erste Reaktion diene natürlich das Abstoßen der unnötig beschafften Software. “Allerdings ist diese Maßnahme nur kurzfristig effektiv”, meint Zohlnhöfer. Langfristig sei eine Abstimmung für alle Bereiche des Unternehmens notwendig.

Die Studienautoren kritisieren des Weiteren, dass die Möglichkeit, auch in der Software-Beschaffung Kosten zu sparen, bisher zu wenig genutzt wird. Dabei würden Kostendisziplin und hohe funktionale Unterstützung der Geschäftsprozesse durch die IT eine zentrale Rolle im Telekommunikationsmarkt spielen. Grund hierfür seien massive Preiskämpfe und sinkende Margen. Als Reaktion sehen 52 Prozent aller befragten Fach- und Führungskräfte vor allem in der richtigen Verwendung der IT-Ausstattung Potenzial zur Verbesserung und Effizienzsteigerung. Zudem wollen rund 30 Prozent der Befragten die Software für die Vertriebs- und Abrechnungsprozesse funktional überprüfen. Die Ziele sind geringere Kosten und bessere interne Abläufe, um den Kunden mehr Service bieten zu können.

Mietsoftware ergibt unter geänderten Rahmenbedingungen in Verbindung mit einem definierten Softwareplan Sinn und kann helfen, Kosten zu sparen, so der Experte. “Zu sehen ist zudem ein Trend zur kurzfristigen Softwarebeschaffung im Rahmen von Testlizenzen. Nach fünf bis sechs Monaten erlischt der Lizenzvertrag und der Kunde kann je nach Bedarf entscheiden, ob er die Software kaufen will oder nicht”, rät Zohlnhöfer abschließend.

Silicon-Redaktion

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