Deutsche Telekom: Geschäftsumsatz im Inland bricht ein

Wie das Unternehmen am 8. November bekannt gegeben hat, brach der Geschäftsumsatz in Deutschland im abgeschlossenen dritten Quartal um 9,3 Prozent ein, während er im Ausland kräftig zulegte. Insgesamt sei das Unternehmen aber auf einem guten Weg, sagt Jochen Reichert, Analyst bei SES Research. “Im Festnetzsegment hat das Unternehmen nun im vierten Quartal in Folge relative Marktanteile im DSL-Bereich gewonnen. Damit zeigt sich, dass die Deutsche Telekom strukturell Wettbewerbsfähigkeit zurückerlangt und auf einem guten Weg zu einem Turnaround zu sein scheint”, so Reichert.

Im Geschäftsfeld Breitband/Festnetz verbuchte die Deutsche Telekom im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 8,8 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, was durch den Rückgang von Verbindungsumsätzen und Verlusten von Inlandsanschlüssen begründet wird. Der Anschlussrückgang sei jedoch mit 497.000 im dritten Quartal niedriger als in den ersten beiden Quartalen. Die Zahl der Breitbandkunden konnte dagegen erneut gesteigert werden, insgesamt wurden im dritten Quartal 480.000 Neukunden gewonnen. Das bereinigte EBITDA lag in diesem Zeitraum mit 1,9 Milliarden Euro um 11,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Mobilfunkgeschäft entwickelte sich dagegen deutlich positiv. Sowohl im Inland als auch im Ausland stieg die Zahl der Neukunden an. So zählte die deutsche T-Mobile in den ersten drei Quartalen 577.000 Neukunden (plus 39,4 Prozent), im Ausland wurden 4,2 Millionen neue Mobilfunkkunden gewonnen. Im dritten Quartal habe sich T-Mobile USA erneut als großer Wachstumsbringer erwiesen, so Reichert.

Insgesamt steigerte die Deutsche Telekom den Gesamtumsatz im dritten Quartal auf 15,69 Milliarden Euro (plus 1,4 Prozent). Einen drastischen Einbruch verzeichnete das Unternehmen dagegen beim Konzernüberschuss, der mit 259 Millionen Euro um 86,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abwertungen und Abschreibungen (EBITDA) legte um 3,8 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zu, bereinigt um Sondereinflüsse ergab sich ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Das Ergebnis vor Ertragssteuern fiel dagegen um 5,9 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro, auf bereinigter Basis stieg es um 0,5 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. “Allgemein lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen”, erläutert Reichert. Zudem konnte das Unternehmen eine starke Steigerung des Free Cash-Flows vorweisen.

Das Inlandsgeschäft konnte stabilisiert werden, heißt es aus dem Unternehmen. Zudem würden die gesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit am deutschen Markt bereits Wirkung zeigen. Demnach konnten in den ersten drei Quartalen im Rahmen des Sparprogramms ‘Save for Service’ 1,4 Milliarden Euro an Kosten eingespart werden, mehr als die Hälfte davon im Festnetzgeschäft. Zusätzliche Maßnahmen wurden laut Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick bereits eingeleitet, die zu weiteren Einsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro führen sollen. Im Gesamtjahr 2007 will das Unternehmen so insgesamt 2 Milliarden Euro einsparen. Dieser Plan sei nach Ansicht Reicherts nicht gefährdet. Die vom Unternehmen bestätigte EBITDA-Prognose von 19 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2007 könne zudem erreicht oder sogar etwas übertroffen werden, ergänzt der Analyst. Die EBITDA-Prognose für das kommende Jahr von ebenfalls 19 Milliarden Euro sei dagegen eher konservativ eingeschätzt, eine positive Überraschungen wäre möglich.

Silicon-Redaktion

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