Naturschützer enttäuscht von IT-Branche
Der World Wildlife Fund (WWF) hat anlässlich der Garnter ITxpo in Cannes die Technologiebranche aufgefordert, mehr Eigeninitiative beim Klimaschutz zu zeigen.
Der Aufruf des WWF soll die IT-Branche dazu bewegen, in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Tonnen an Treibhausgasen einzusparen, was derzeit einem viertel des jährlichen europäischen Ausstoßes entsprechen würde.
“Wir sind schon seit einiger Zeit sehr frustiert über das Verhalten der IT-Branche”, sagte Dennis Pamlin, strategischer Berater des WWF. “Die CIOs haben eine große Verantwortung.”
Derzeit stünden weltweit Investitionen in Höhe von fast 40 Billionen Dollar an und es sei fraglich, ob diese Summe richtig investiert werde. Wenn die Industrie diese Summe in veraltete Infrastrukturen investieren würde, dann “werden wir unseren Planeten grillen”, so Pamlin wörtlich.
“Der Klimawandel ist kein Umweltproblem, sondern ein gesellschaftliches Problem. Es geht darum, wie sich die Zukunft der weltweiten Wirtschaft verändert”, erkärte Pamlin. Als Vorreiter nannte er HP, das seit 2006 mit dem WWF zusammenarbeitet. “Wenn HP eine führende Rolle übernimmt, dann werden andere folgen”, sagte Pamlin.
HP hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2010 den Ausstoß an Klimagasen durch das eigene Unternehmen um 15 Prozent gegenüber 2006 zu reduzieren. Auch will das Unternehmen in kostengünstige und alternative Energiequellen investieren.
Nach Angaben des Gartner-Analysten Simon Mingay trägt die IT-Industrie derzeit mit zwei Prozent zum weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bei. Dieser Anteil entspricht dem der Flugzeugindustrie. “Um dieser Zahl zu begegnen wird das gemeinsame Engagement aller Big-Player der Branche benötigt”, forderte Mingay.