Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Breitbandkommunikation Breko und deren Kunden litten derzeit massiv darunter, dass die Deutsche Telekom die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) nur verzögert bereit stelle, teilte der Verband mit.
Nicht nur in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit – aber besonders dann – verlängere sich die Bereitstellungszeit der TAL für Telekom-Wechselkunden dramatisch. Die vertraglich vereinbarte Frist von sieben Tagen werde in über 50 Prozent der Fälle von der Telekom nicht eingehalten – vielfach müssten die Verbraucher bis zu drei Wochen warten.
“Die Endkunden sehen fälschlicherweise die Breko-Firmen als ihre Vertragspartner hierfür in der Verantwortung”, schrieb Breko-Präsident Peer Knauer in einem Brief, den er an Iris Henseler-Unger, die zuständige Vize-Präsidentin der Bundesnetzagentur, schickte. “Die Beeinträchtigung unserer Mitglieder reicht vom Imageschaden bis hin zu Kündigungen.”
Besonders ärgerlich sei es, dass die Telekom zeitgleich einen neuen Kundenservice anpreise, der für deren Kunden nun auch samstags Anschlüsse vornimmt und rund um die Uhr an sieben Wochentagen innerhalb von acht Stunden auf Störungen reagiert. Schaltungen für Kunden der Wettbewerber könnten hingegen nach wie vor nur im schmalen Zeitfenster von 8 bis 12 Uhr geleistet werden – und nicht am Wochenende.
Knauer wittert eine Strategie: “Vor dem Hintergrund umfangreicher Umstrukturierungsmaßnahmen und Entlassungen des Konzerns auch im Bereich Technik sowie dem erhöhten Personaleinsatz für die eigenen Endkunden müssen wir den Eindruck gewinnen, dass die Sanierung der Deutschen Telekom auf dem Rücken des Wettbewerbs ausgetragen wird.”
Die angesprochene Problematik werde dadurch verschärft, dass die Telekom in zunehmendem Maße an bestimmten Hauptverteilern keine Umschaltung der TAL mehr vornehme. Behauptet werde, dass der zur Verfügung stehende Raum im Hauptverteiler ausgeschöpft sei. Knauer: “Dem Breko stehen keine effektiven Verfahren zur Verfügung, diese Behauptungen nachzuprüfen.”
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