Bei der thematischen Aufschlüsselung geht Werbung für pharmazeutische Produkte als Sieger hervor. Nahezu ein Drittel der unerwünschten digitalen Post rührt die Werbetrommel für Viagra und Co. Die üppigen Gehälter der Spammer bezahlen dabei die Empfänger der Spam-E-Mails, so die Ansicht des Security-Anbieters G Data. Die einfache Formel lautet: Je höher die Anzahl der versendeten Spam-E-Mails, desto großzügiger ist die Entlohnung durch die Auftraggeber. Der Versand von 20 Millionen Spam-E-Mails ist bereits ab 350 Euro zu haben.
Die häufigste Form von Spam ist reiner Textspam. Die erstmals im Frühjahr 2007 aufgetauchten Spam-E-Mails mit pdf-Anhang gehen dagegen zurück. “Mittlerweile liegt der Anteil nur mehr bei 5 Prozent”, erläutert Thorsten Urbanski, Sprecher von G Data. Ebenso rückläufig ist Bilderspam, der Anteil liegt ebenfalls bei etwa 5 Prozent. Der jüngst aufgetauchte Fall von Spam in Form von MP3-Dateien sei nach Einschätzung der Experten lediglich ein Versuchsballon, der kaum den erhofften Erfolg mit sich brachte. “Der Trend geht wieder zurück zu reinem Textspam”, so Urbanski. Die anderen Formen seien sehr aufwendig zu produzieren und würden damit auch einen Kostenfaktor darstellen.
Spam ist jedoch nicht nur lästig, wenn er den E-Mail-Eingang verstopft, sondern hat auch unangenehme Nebeneffekte. Nicht selten verstecken sich in den Spam-E-Mails Links auf Webseiten, die zur Einschleusung von Schadcodes genutzt werden. Deren Anteil liegt aktuell bei gut 8 Prozent. Infektionen durch Webseiten sind laut G Data klar auf dem Vormarsch. 50 Prozent der weltweiten Malware-Infektionen gehen auf das Konto dieser sogenannten Drive-by-Infektionen. Mit der vorweihnachtlichen Zeit erwarten die IT-Sicherheitsexperten zudem einen weiteren Anstieg der Spamattacken. “Die Weihnachtszeit wird Onlinekriminellen reiche Beute bescheren. Daher rechnen wir im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts mit einer deutlichen Zunahme von Phishing-Attacken”, sagt Ralf Benzmüller, Leiter G DATA Security Labs.
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