Unterschätzte Gefahr: Social Networking

Wie eine aktuelle britische Untersuchung der Organisation Get Safe Online zeigt, setzt sich rund ein Viertel der Nutzer von MySpace, Facebook & Co weitgehend ungeschützt den kriminellen Machenschaften von Hackern und Betrügern aus. Laut Studie surfen rund acht Millionen Briten über ungeschützte WLAN-Netzwerke im Internet. Insbesondere Internetnutzer der älteren Generation zeigen sich außerdem äußerst nachlässig in der Wahl von Passwörtern. Mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen nutzt nur ein Passwort für jede Webseite und jeden Onlinedienst, der besucht wird. Get Safe Online warnt daher eindringlich davor, persönliche Daten im Netz preiszugeben und fordert die Nutzer dazu auf, ihre Passwörter häufiger zu wechseln.

Der Missbrauch von Daten, die über Social Networking gewonnen werden, ist vielfältig und reicht von aufdringlichem Phishing bis hin zur Kreditkartenfälschung. Das größte Problem dabei ist, dass die Nutzer es den Kriminellen bislang besonders einfach machen, Informationen zu stehlen. “Es ist erstaunlich, was die Leute alles von sich preisgeben”, kritisiert auch der österreichische Datenschützer Hans Zeger von der Arge Daten. Das Bedürfnis der Leute, ihre Identität zu zeigen, werde von Geschäftemachern “beinhart ausgenutzt”. Dass mit den erschlichenen Identitäten Manipulationen vorgenommen werden, sei hierzulande noch nicht bekannt, so der Sicherheitsexperte.

Laut Experten können ein Geburtsdatum und Details zur Wohnadresse bereits ausreichen, um von Betrügern zur Fälschung einer Kreditkarte verwendet zu werden. “Obwohl einige dieser Informationen harmlos erscheinen, können sie den Kriminellen zu einem reichhaltigen Gewinn verhelfen”, meint Tony Neate, Managing Director von Get Safe Online. Die Gefahr liege jedoch nicht in den Social Networks an sich, sondern im Umgang der Nutzer damit. Die Untersuchung zeigte, dass etwa 30 Prozent derlei Plattformen zum Beispiel dazu benutzen, um nach Ex-Partnern zu suchen und diese auszuspionieren. Und fast jeder Dritte versucht über Online-Netzwerke Informationen über Kollegen oder den Chef zu bekommen.

Während zwar mittlerweile rund 80 Prozent der Internetnutzer Firewalls und Anti-Virus-Software installiert haben, sind sie im Gebrauch von WLAN-Netzwerken weitaus nachlässiger. Im Testversuch der britischen Organisation zeigte sich, dass es dramatisch einfach ist, sich in ein solches Netzwerk einzuklinken und potenziell wertvolle Daten zu stehlen. “Es dauerte nur 15 Minuten um in das Netzwerk einzubrechen. Allerdings würde es noch weniger Zeit in Anspruch nehmen, die Geräte sicher zu machen”, appelliert Neate.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

2 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

2 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

23 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

24 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago