AT&T macht gegen Videopiraten mobil
AT&T hat sich dem Kampf gegen Videopiraten verschrieben und steigt beim kalifornischen Sicherheitsspezialisten Vobile ein.
Damit will der Telekomkonzern den Hollywood-Studios bei der Entlarvung von illegal verbreiteten Filmen und TV-Shows unter die Arme greifen, schreibt das Wall Street Journal (WSJ). Insgesamt lässt sich AT&T das Engagement bei Vobile rund zehn Millionen Dollar kosten. Bereits beteiligt an dem Videopiratenjäger ist die Walt-Disney-Tochter Steamboat Ventures.
Für AT&T bedeutet der Schritt die Einlösung eines bereits im Sommer dieses Jahres gegebenen Versprechens, illegalen Content in den eigenen Netzwerken zu bekämpfen und so Urheberrechtsverletzungen zu unterbinden. Der Telekomkonzern ist einer der größten Anbieter von Internetverbindungen in den USA und hat erst kürzlich IPTV in sein Angebot aufgenommen. Auf der Suche nach Inhalten für seine TV- und Mobilfunk-Services sollen die Hollywood-Studios gewonnen werden. Bisher hatten sich die Studios aus Sorge vor Piraterie bei derartigen Verträgen zurückgehalten.
Derzeit testet AT&T die Lösungen von Vobile und anderen Anbietern. Wann die entsprechende Technologie eingesetzt werden soll, ist noch unklar. Experten zufolge könnte die Implementierung des Video-Fingerabdruck-Systems aber noch mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Obwohl ähnliche Technologien bisher noch keinen durchschlagenden Erfolg erringen konnten, sieht Vobile sich mit seiner Lösung gut aufgestellt. “Vobile ist seinen Wettbewerbern um einiges voraus und der einzige Anbieter, der in effizienter Weise die gesamte Skala von Video-Content-Management-Lösungen bedient”, sagt Vobile-Marketing-Chef Brian Taptich.
Erst Mitte Oktober hatte Google auf die anhaltenden Piraterievorwürfe auf seiner Video-Plattform YouTube reagiert. Mit der Filterlösung ‘YouTube Video Identification’ will der Internetriese künftig gegen Copyright-Verletzungen vorgehen. Aus der Branche gab es verhaltenen Beifall. Prinzipiell begrüße die Musikindustrie Tools, die es den Rechteinhabern erlauben, selbst zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen sie ihre Werke im Internet anbieten wollen, so IFPI-Austria-Sprecher Thomas Böhm.