Superhelden-Comics kostenlos online lesen
Der Comic-Riese Marvel startet ein Digitalarchiv mit rund 2500 alten Ausgaben seiner populärsten Titel.
Mit dem Online-Angebot will der Verlag in erster Linie einem jungen, technikaffinen Publikum Klassiker wie X-Men oder Fantastic Four wieder näher bringen. Der Schritt ins Internet erfolgt allerdings eher vorsichtig, denn die Comics können ausschließlich online via Browser gelesen und nicht heruntergeladen werden. Zudem werden neuere Ausgaben frühestens sechs Monate nach deren Print-Veröffentlichung ins Netz gestellt. Dennoch ist das Marvel-Projekt der bislang größte Vorstoß in die digitale Welt innerhalb der Comic-Branche. Viele Verlage beschränken sich nach wie vor darauf, ihre Hefte in Spezialgeschäften für eingefleischte Fans anzubieten.
Die digitalen Ausgaben von Spiderman, Hulk & Co werden zunächst nur als US-Angebot und in englischer Sprache verfügbar sein. Marvel betreibt im deutschsprachigen Raum keine eigene Niederlassung und wurde sowie wird von verschiedenen anderen Verlagen – seit dem Jahr 1996 von Panini – vertreten. “Derzeit ist keine Beteiligung unsererseits an dem Digital-Projekt geplant. Es handelt sich um eine alleinige Angelegenheit von Marvel”, sagt Steffen Volkmer, Pressesprecher von Panini. Was die Zukunft bringen werde, lasse sich derzeit kaum sagen, daher gebe es von Panini aktuell auch keine Planungen in diese Richtung.
Etwa ein Zehntel der im Web verfügbaren Comics soll innerhalb eines begrenzten Zeitraumes kostenlos angeboten werden. Im Regelfall will Marvel seinen Nutzern monatlich 9,99 Dollar respektive 4,99 Dollar verrechnen, wenn eine Jahresmitgliedschaft abgeschlossen wird. Die Comics stehen in verschiedenen Formaten einschließlich einer Bild-für-Bild-Version zur Verfügung, heißt es von dem Verlag. “Die digitalen Ausgaben sind für das Lesen und Anschauen am Computer optimiert und nicht dazu gedacht, in Druck zu gehen”, erklärt Dan Buckley, Präsident von Marvel.
Hauptkonkurrent DC Comics ist ebenfalls schon im Internet aktiv. Der Verlag hat einige seiner Ausgaben auf der Networking-Plattform MySpace online gestellt. Laut Unternehmenschef Paul Levitz würden künftig noch mehr Original-Comics ins Netz gestellt. “Wir berücksichtigen alles, das den Leuten Comics näher bringen kann. Das Interessanteste am Internet ist die Möglichkeit für neue Formen von Kreativität”, so Levitz.