Intel gibt Einblick in Silverthorne

Dabei handelt es sich um ein ‘System on an Chip’ (SoC), das hohe Leistung bringt, wenig Energie verbraucht und eine kostengünstige Herstellung erlaubt. Die dazugehörige Plattform Menlow hat die Größe von zwei Spielkarten, ist für verschiedene Kommunikationswege ausgelegt und soll den Intel-CPUs den Sprung auf portable Endgeräte wie Mobile Internet Devices oder Handys ermöglichen.

Silverthorne basiert auf der Technologie der Prozessoren, die vergangenen Montag von Intel vorgestellt wurden. Neben der erstmaligen Verwendung der 45-Nanometer-Technologie und neuer Materialien hat der Halbleiterhersteller auch einen völlig neuen Transistor eingeführt. “Unser neuen Transistor hat mit jenen der 65-Nanometer-Prozessoren praktisch nichts mehr gemein”, erläutert Dirk Claasson, Reseller Channel Manager Deutschland und Österreich. Verglichen mit der Autoindustrie sei es so, als würde man einen völlig neuen Motor ohne Kolben bauen.

Ausgehend von dem Problem, dass das Moorsche Gesetz mit der bislang verwendeten Technologie in wenigen Jahren seine Gültigkeit verliert, begann man in den Labors des Halbleiterhersteller bereits in den 1990er Jahren, an neuen Technologien zu forschen, die einen Ausweg bieten sollen. Die nun vorliegende Penryn-Familie ist das Ergebnis: Die Transistordichte konnte verdoppelt werden, die Schaltgeschwindigkeit legte um 20 Prozent zu, während der Schaltstrom um fast ein Drittel reduziert werden konnte. “Mit dieser Technologie sind wir unserer Konkurrenz momentan etwa 18 Monate voraus”, so Claasson.

Silverthorne soll nun neben dem Intel-Logo auch die x86-Architektur auf Handys bringen. Webinhalte seien auf Basis von x86-Technologie geschrieben, so Claasson. Heutige Handyprozessoren kommen jedoch mit dieser Technologie nicht zurecht, was sich beispielsweise dadurch zeigt, dass Flash-Inhalte auf diesen Geräten nicht wiedergegeben werden können. Der Industrie stehen somit drei Möglichkeiten offen. Einerseits arbeiten Softwarehersteller wie Flash-Entwickler Adobe daran, Flash zu reprogrammieren, um die Technologie auf Mobiltelefonen lauffähig zu machen. Eine weitere Möglichkeit wäre, aktuelle x86-Prozessoren in die Geräte zu einzubauen. Aufgrund des hohen Energiebedarfs dieser CPUs und der dafür schwachen Akkuleistung würde die Mobilität verloren gehen. Die dritte Möglichkeit ist Silverthorne, denn der Chip erfüllt alle Anforderungen von mobilen Endgeräten, da er laut Claasson sehr klein ist sowie hohe Leistung bietet, jedoch wenig Energie benötigt und mit x86-Anwendungen zu Recht kommt.

Silicon-Redaktion

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