Bei der entwickelten Technologie, die von den Wissenschaftlern BLUI (Blowable and Localized User Interaction) getauft wurde, wird der Cursor am Desktop gesteuert, indem der Anwender auf den Bildschirm bläst. Mit dem im Notebook verbauten Mikrofon werden die am Monitor verursachten Blasgeräusche aufgenommen und somit die Blasrichtung ermittelt.
Wie die Entwickler Shwetak Patel und Gregory Abowd in einem Abstract beschreiben, nutzen sie verschiedene Frequenzmuster, die entstehen, wenn der Benutzer auf das Display pustet. Aus diesen lasse sich auf den entsprechenden Bereich schließen. Die Software muss jedoch vor der Benutzung für den Anwender programmiert werden. Mithilfe eines Lernprogramms wird das Blasverhalten des Anwenders erkannt. Die Software erstellt ein individuelles Blasprofil des Anwenders. Das System eignet sich laut Forscher zum Markieren von Text, Auswählen von Elementen oder zum Scrollen.
Der Wehrmutstropfen der Technik ist jedoch, dass sie relativ ungenau arbeitet. Wird der Bildschirm in neun Bereiche unterteilt, so bewältigt die Software eine fehlerlose Erkennung. Bei vier mal vier Segmenten sinkt die Erkennungsrate auf 95 Prozent ab. Bei 25 Felder liegt die Rate bei 80 Prozent. Bei 36 Bereichen werden nur noch weniger als zwei Drittel der Blasversuche korrekt erkannt. In der praktischen Anwendung erweist sich die Blassoftware damit nicht als alleiniges Hilfsmittel zur PC-Steuerung tauglich.
Die Maus wird also nicht ersetzt. Geht es nach den Wissenschaftlern, so dient ihre Entwicklung als zusätzliches Hilfsmittel, wenn der Anwender beispielsweise keine Hand mehr frei hat. Als großen Vorteil beschreiben Patel und Abowd den Kostenfaktor. Da es sich lediglich um eine Software handelt, die das Mikrofon des Notebooks nutzt, kostet das System wenig und kann überall eingesetzt werden.
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