Dies stellten Industrievertreter auf der GeForce LAN 4, einer Veranstaltung des Grafik-Hardware-Herstellers nVidia, vergangenes Wochenende fest. Angesichts des Erfolges von Next-Generation-Konsolen sei zu befürchten, dass der Spiele-PC ein Auslaufmodell darstellt. Insgesamt sei ein deutlicher Rückgang des Wachstums am PC-Spielemarkt zu beobachten. Als Gründe hierfür sieht man neben den technisch immer besser werdenden Konsolen-Konkurrenten vor allem die ständig wachsenden Hardwareanforderungen neuer Spiele, die von PC-Spielern nur mittels teurer Upgrades bewältigt werden können.
Konsolen wie Microsofts Xbox 360, Sonys Playstation 3 und Nintendos Wii erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die durch den Erfolg dieser Geräte beständig anwachsende Konsolenspieler-Community hat aber auch Auswirkungen auf den PC-Spielemarkt. Nach Zahlen, die das Marktforschungsinstitut NPD erhoben hat, ist dieser von 1,5 Milliarden Dollar im Jahr 2001 auf 970 Millionen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Zu berücksichtigen sei laut Industrievertretern aber, dass die vorgelegten Zahlen nicht die wachsende Bedeutung des digitalen Vertriebs über Online-Verkäufe berücksichtigen.
Verantwortlich hierfür sind nach Meinung der Manager auch die zunehmenden Hardwareanforderungen moderner PC-Spiele, die nicht nur für die Geldbörsen der Anwender eine Herausforderung darstellen. So laufe ‘Crysis’, der neue 3D-Shooter von Crytek, auch auf Oberklasse-PCs nicht mit den maximalen Einstellungen. “Mit Spielesoftware, die hohe Ansprüche an die Technik stellt und nach immer neuen Upgrades verlangt, verliert die Branche den normalen PC-Nutzer aus den Augen”, bemerkte etwa nVidias Vize Roy Taylor. Bisher hätte man mit der Zielgruppe der upgrade-willigen Gamer zwar viel Geld verdient, doch der ‘Casual Gamer’ würde so zunehmend in Richtung Konsole abwandern.
Aber auch auf die Vorzüge des PCs wurde von den Branchenvertretern hingewiesen. So ist die Entwicklung für AMD- oder Intel-Plattformen wesentlich einfacher als für Konsolen. Diese stellen nämlich mit verschiedenen Architekturen auch unterschiedliche Anforderungen an die Programmierung. Besonders bei der Playstation 3 wurde des Öfteren kritisiert, dass sie für Entwickler zu wenig attraktiv sei. “Entwickler tun sich weltweit noch sehr schwer mit dem in der PS3 verbauten Cell-Prozessor”, erläutert Felix Wittkopf von der Games Academy in Berlin. Sony habe aber auf die von Entwicklerseite geäußerten Anliegen bereits reagiert und neue, einfacher zu bedienende Versionen an Software-Development-Kits vorgestellt, so Wittkopf.
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