silicon.de: Stößt dieses Herangehen bei den Kunden auf Verständnis?
Albrecht: Da gibt es noch einige Schmerzpunkte. Zum einen muss die Strategie wirklich implementiert werden, Transparenz sichtbar da sein und die notwendige Kommunikation muss täglich passieren.
silicon.de: Und die technische Seite?
Albrecht: Die Informationen werden direkt im System kommuniziert. Die Web-Oberfläche, die SAS anbietet, ist personalisierbar und authentisierbar. Technisch gesehen werden Schwellenwerte aber definiert und hier greift eines der automatisierten Tools, die wir haben: die Frühwarnfunktion. Diese ist selbstredend für Gruppen und Einzelpersonen einstellbar und bestimmte Ergebnisse daraus können auch der Gesamtorganisation zur Verfügung gestellt werden, um den Informationsfluss über bestimmte fördernde und störende Faktoren aufrecht zu erhalten. Alternativ und parallel kann ein automatisiertes Erzeugen von Standardberichten natürlich weiterhin genutzt werden, wie es bereits bekannt ist. Es wird nur ergänzt durch die Frühwarnfunktion.
silicon.de: Inwieweit ist dies alles für den Anwender greifbar?
Albrecht: Hier kommt die strategische Seite zum Zuge. Nach einem ersten Überblick über Kennzahlen muss die strategische Anpassung so passieren, dass die Wertorientierung greift. Hier sitzen die Analysemöglichkeiten, die Mehrwert bringen. Hier ist auch der Einsatz von Forecasting sinnvoll, das heißt die Anwendung statistischer Methoden, um beispielsweise Informationen zu erhalten über Abänderungsmöglichkeiten, wenn sich konkrete Marktgegebenheiten ändern. Der Anwender sieht also mit dem richtigen Werkzeug unmittelbar wie viel Tatenlosigkeit in einem bestimmten Punkt kosten würde.
Die Frage “wie geht es dem Unternehmen heute” kann man beispielsweise allen Mitarbeitern zur Verfügung stellen, während bestimmte andere Informationen nur den Kontrollteams zu Verfügung stehen. Die Weboberfläche ist aber so einstellbar, dass Mitarbeiter auch Motivation herausziehen können.
silicon.de: Was braucht das Management?
Albrecht: Hier ist die Frage am spannendsten, mit welchen Kennzahlen das Unternehmen nach vorne kommt. Aber auch: wo sind die Korrelationen. Die meisten Unternehmen in Deutschland haben so eine vage Ahnung davon. Dies präzise zu wissen, ist aber Bares wert. Dabei unterscheiden sich die Kennzahlenkategorien natürlich von Fall zu Fall. Aber wir versuchen zu vermitteln, dass erst die Transparenz erlaubt, über die SAS-Weboberfläche die Verursacher genau zu erkennen. Das gilt auch für ein anderes interessantes Feld, auf dem viel geschummelt wird: Wer hat welche Verantwortung.
silicon.de: Also ist Performance Management so etwas wie Business Intelligence für Fortgeschrittene?
Albrecht: Es richtet sich durchaus an breitere Unternehmensgruppen. PM ist ein Prozess, der dazu dient, die Strategie zu implementieren und besser zu werden. SAS unterstützt eigentlich nur. Das Unternehmen muss selbst wissen, wo es hin will. Beispielsweise unterstützen wir mit Tools wie Frühwarnung und standardisierte automatisierte Berichte, aber je nach Bedarf können auch andere Berichte eingestellt werden. Hier muss der Kunde aktiv werden. Bei Kennzahlen oder Business Scorecards ist es ähnlich: Die Crux daran ist der Einsatz und die Nutzung der gewonnenen Transparenz. Wer es nur eingesetzt hat, aber die Tools und Zahlen nicht richtig verwendet, die Infos nicht abruft, kann den Nutzen nicht ziehen. Scorecards müssen strategisch aufgehängt sein. Es ist hier wie bei vielen Business-Intelligence-Fragen: viele haben es eingesetzt, die wenigsten nutzen es.
silicon.de: Welche Voraussetzungen muss der Anwender erfüllen, wenn er das ernsthaft betreiben will?
Albrecht: Ohne vorherige Datenintegration ist PM natürlich nicht durchführbar. Wer die gesamte Unternehmensperformance sehen will, muss zunächst die Daten aus Finanz-Intelligence und Controlling, Personalwesen und anderen Bereichen homogenisiert haben. Das betrifft ganz direkt die Mitarbeiter und die Prozesse. Wer Kennzahlen zusammenführen möchte, muss diese Grundvoraussetzung erfüllen. PM kann aber parallel zu einer echten Datenintegration als Projekt aufgesetzt werden. PM ist als Unterstützung in SAS 9. Darauf setzen Dinge wie die Metadatenkomponenten auf und dann gibt es für die bereits angesprochenen bestimmten Anforderungen Module und einzelne Werkzeuge. Technisch ist die Zusammenarbeit auch mit anderen BI-Systemen gegeben.
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