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Android: Analysten rechnen nicht mit Revolution

Obwohl der Konzern mit seiner ‘Open Handheld Alliance’ schon 34 hochkarätige Unternehmen für die unterschiedliche Open-Source-Technologien nutzende Software begeistern konnte, sind Analysten in Bezug auf eine mögliche Marktrevolution zurückhaltend. “Google ist weit davon entfernt, der einzige Begünstigte zu sein, da Rivalen wie Yahoo und selbst Microsoft von diesem Vorstoß profitieren. Zudem wird die Bedeutung der Software nur langsam zunehmen, weil damit aufgesetzte Geräte anfänglich nur einen sehr kleinen Prozentsatz des Gesamtmarktes ausmachen werden”, sagt Forrester-Analyst Charles Golvin.

Nichtsdestotrotz sind die Erwartungen der Branche an eine mögliche Vereinheitlichung von Handy-Betriebssystemen groß. So prognostiziert High Tech Computer, Hersteller von Windows-Mobile-Geräten und Mitglied der Open Handheld Alliance, ab 2008 rund eine Million Android-basierte Geräte auszuliefern, berichtet das asiatische Branchenportal DigiTimes. Kurz nach der Markteinführung von Apples iPhone in Deutschland scheint Googles Vorstoß in Sachen mobilen Software-Designs jedoch nicht von ungefähr zu kommen, sind sich Experten einig.

“Vor lauter Euphorie sollte nicht vergessen werden, dass bei Google vieles bislang nur auf dem Papier steht und damit nicht verwirklicht sowie noch nicht massenmarkttauglich ist. Insofern bin ich zum jetzigen Zeitpunkt skeptisch, dass sich Android zum Standard durchsetzen wird, schließlich ist Microsoft sehr stark am Markt vertreten”, meint Andreas Schiller, Analyst bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG. Laut dem Experten sei die Google-Allianz mit Mobilfunkprovidern wie T-Mobile und China Mobile, aber auch Produktentwicklern wie Motorola, Samsung, Qualcomm oder LG vor dem Hintergrund des Trends hin zu mobilen Endgeräten die richtige Marktstrategie.

“Obwohl Google sich bislang sehr bedeckt gehalten hat, scheint die Rechnung aufzugehen, bedenkt man, dass die Bedeutung mobiler Endgeräte zunehmen wird”, unterstreicht Schiller. Laut Einschätzungen des Marktforschers IDC gelten Handys immer mehr als die neuen PCs. Die Entwicklungen am japanischen Heimcomputer-Markt in fünf aufeinander folgenden Quartalen zeigen, dass sich das Verhältnis der Verkaufszahlen von PCs zugunsten von Web-Handys verschiebt. Laut dem IDC-Analysten Masahiro Katayama “ist die Zukunft des PCs nicht rosig”, sodass Handys schon bald als die neuen PCs gelten könnten. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass sich die Schlacht um Marktanteile im lukrativen Mobilfunkgeschäft zwischen den IT-Giganten Google, Microsoft und Apple auch zukünftig – und insbesondere unter Beachtung der Android-Einführung – weiter verschärfen wird.

Laut einer aktuellen Erhebung des japanischen Innenministeriums nutzen Japaner Mobiltelefone heute schon wie PCs. So rief 2006 mehr als die Hälfte der befragten Personen Internetseiten mit einem Handy auf. Außerdem nutzte ein Drittel der Handy-Nutzer mit einem E-Mail-Zugang auf dem Handy den PC seltener zum Verschicken von E-Mails. Ganz tot scheinen PCs aber trotzdem nicht zu sein. IDC schätzt, dass bis 2011 rund 68 Prozent der verkauften Geräte Notebooks sein werden, da diese wie auch Handys flexibel und portabel einsetzbar sind. Grund genug, auf ein offenes, für sämtliche Hersteller nutzbares Handy-Standard-Betriebssystem zu setzen, unterstreichen Experten.

Ob sich der finnische Branchenprimus Nokia zu einem Beitritt in die Google-Allianz bewegen wird lassen, bleibt auch vor dem Hintergrund des von Google vorgestellten Software Development Kits noch offen. Damit können Entwickler ab sofort Android-Applikationen erstellen. Auch bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die von Google ins Leben gerufene Android Developer Challenge haben wird. Bevor Nokia der Open Handheld Alliance beitritt, wolle man aber noch abwarten, da “sich mit der Zeit zeigen wird, ob es Sinn hat”, sagt Nokia-Sprecher Kari Tuutti gegenüber dem US-Branchendienst Telecom.com.

Silicon-Redaktion

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