Diese Frage treibt Medienschaffende schon lange um. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben sich daher selbst verpflichtet, lediglich 0,75 Prozent der Gebühreneinnahmen für ihre Online-Auftritte auszugeben. Diese Verpflichtung haben sie nach Angaben der Zeitung Die Zeit nun gebrochen.
Die Zeitung beruft sich auf eine erste Fassung des Berichts der unabhängigen Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Demnach habe die ARD von 2005 bis 2008 0,84 Prozent für sein Online-Angebot ausgegeben. 0,9 Prozent seien es beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) gewesen. Auch das Deutschlandradio werde die Latte mit 0,81 Prozent deutlich reißen. Knackpunkt: Die Kommission beziehe in ihre Berechnungen – im Gegensatz zu ARD, ZDF und Deutschlandradio – die technischen Kosten mit ein, die im Internet zum Beispiel beim Abrufen von Videoclips entstehen.
Laut Zeit werden die Öffentlich-Rechtlichen für ihre Internetauftritte in den vier Jahren inklusive 2008 laut KEF-Bericht rund 275 Millionen Euro ausgeben. Das würde eine Überschreitung der selbst auferlegten Beschränkung um rund 34 Millionen Euro bedeuten. Allein die ARD investiere mit all ihren regionalen Sendern in diesem Jahr 55,7 Millionen Euro in Online-Angebote.
Die Kommission gibt ihren Bericht alle zwei Jahre heraus. Darin prüfet sie, wie ARD, ZDF und Deutschlandradio die Gebührengelder verwenden. Der KEF-Bericht soll im Januar offiziell Kurt Beck, dem Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder übergeben werden.
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