Das wird nichts mehr: Wo ist der Tesla Roadster?
Er war für dieses Monat versprochen – doch außer einem mittlerweile angejahrten Prototypen ist nichts von ihm zu sehen. Machen wir uns also nichts vor: es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Tesla Roadster dieses oder nächstes Jahr tatsächlich über die Highways brausen wird.
Der Roadster soll als das erste, zu 100 Prozent alltagstaugliche Elektroauto in Serie gefertigt werden und 98.000 Dollar kosten. Er werde in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigen und rund 400 Kilometer mit einer Akkuladung weit fahren können. Das Wiederaufladen der Akkus dauere lediglich 3,5 Stunden. Versprechen die Ingenieure. Halten konnten sie es – wie gesagt – bislang nicht.
Der Tesla Roadster ist 3,90 Meter lang, 1,90 Meter breit und 1,10 Meter hoch. Der 65 Kilogramm schwere Rahmen stammt von der Lotus Elise und besteht aus Aluminium. Der Hersteller Hydro Aluminium verwendet beim Bau des Rahmens keine Schweißnähte. Stattdessen kommen Schrauben und Klebenähte zum Einsatz – das soll ihn stabiler machen. Die Karosserie des Tesla besteht zu 100 Prozent aus Karbon. So bringt er es – laut Plan – trotz des schweren Akkus auf ein Gesamtgewicht von lediglich 1220 Kilogramm.
Tesla Motors setzt auf Lithium-Ionen-Akkutechnologie. Der Speicher befindet sich hinter den Sitzen und besteht aus 6831 Laptop-Akkus. Jede Zelle vom Typ 18650 hat einen Durchmesser von 1,8 Zentimeter und ist 6,5 Zentimeter lang. Eine Unterteilung in elf Module soll die Überwachung des Energiespeichers erleichtern. Jedes dieser Module ist mit einer eigenen Kontrolleinheit versehen und wird mittels CAN-Bus überwacht. Der Akku liefert laut Herstellerangaben eine Spannung von 400 Volt und hat eine Gesamtkapazität von 55 Kilowatt-Stunden. Laut Tesla Motors ist er so haltbar und belastbar, dass der Hersteller eine Garantie über umgerechnet 161.000 Kilometer gewährt. Er ist aber auch so “tricky”, dass der Ankündigung bislang noch nicht ein fahrbarer Prototyp folgte.
Da es in der Vergangenheit immer wieder vorkam, dass Notebook-Akkus Feuer fingen, hat Tesla Motors bei der Akku-Entwicklung ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit gelegt. Jede der 6831 Zellen ist mit zwei Sicherungen bestückt und verfügt über einen eigenen Temperatursensor. Darüber hinaus überwacht eine Kontroll- und Logikeinheit den kompletten Akku. Ein Wasser-Glykol-Kühl- und Heizsystem sorgt außerdem dafür, dass der Akku selbst unter Maximalbelastung nicht überhitzt und auch bei winterlichen Temperaturen genügend Spannung liefert. Allerdings gehen all diese Sicherheitsfeatures auf Kosten des Gewichts. Mit insgesamt 450 Kilogramm ist der Akku der schwerste Einzelbestandteil des Roadsters.
Da Tesla Motors für den Antrieb einen 3-Phasen-Drehstrommotor verwendet, der auf Wechselspannung angewiesen ist, sitzt zwischen Akku und Motor eine Wandlereinheit. Sie transformiert die Gleichspannung der Batterie in Wechselspannung, dient als Fahrtenregler und ist gleichzeitig die Ladekontrolleinheit.