Die Lösung ‘Curriki’ durchbricht eine Barriere, die Pädagogen in aller Welt um Lexika wie Wikipedia errichtet hatten. Das Argument dagegen: Zu viele ungeprüfte Artikel bis hin zur Werbung. Open-Source-Ansätze kommen aber nun heraus aus der pädagogischen Schmuddelecke. Inhalte sollen schneller und leichter verständlich zur Verfügung stehen – und zwar Lehrern wie Schülern. Letztere nutzen das Internet sowieso.
Um aber Hausarbeiten, die Wikipedia-Artikel eins zu eins wiedergeben, zu vermeiden, ist Curriki von Anfang an anders aufgebaut. Die von dem IT-Konzern Sun Microsystems gegründete Site will nichts anderes als ganz normale, von den Behörden abgesegnete Lehrbücher und Inhalte Open Source zu machen und für die Gratis-Nutzung von jedermann ins Netz zu stellen.
Das spare den Schülern Kosten und erlaube den Lehrern eine gewisse notwendige Fortbildung im eigenen Fach, ohne dass dabei langwierige Genehmigungswege mit der Schulbehörde angestoßen werden müssen, wie dies sonst meist der Fall ist – auch in Deutschland. Curriki wurde von Scott McNealy und Andreas Bechtolsheim, Mitgründern und Ex-Managern von Sun, angeregt.
Wie McNealy kürzlich gegenüber der französischen Presse sagte, werden im Jahr allein in den USA 4 Milliarden Dollar für Textbücher und Lehrbücher ausgegeben. Ungeachtet der Lehrbuchindustrie forderte er, dass auch beim Schulbuch neue Zeiten anbrechen müssten und diese Summe so nahe wie möglich an Null geführt werden müsse, um die Bildung voranzubringen. Es könne nicht angehen, dass Server und Software und Dashboards als Open Source angeboten würden, die Lehrmittel aber in dem Zeitalter verharren, als Newton der Apfel auf den Kopf fiel. Dass die Schüler frühzeitig den Umgang mit Sun-Lösungen und Content-Tools der Sun-Tochter XWiki lernen, ist wohl ein erwünschter Nebeneffekt.
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