Einer der früheren Besitzer des Projekts hat jetzt den IT-Konzern beschuldigt. Sun wollte demnach die Kontrolle über das Projekt erringen – augenscheinlich um jeden Preis.
Das Projekt OpenDS soll sich von den Schlägen nicht gut erholt haben. Wie Neil Wilson, Mitgründer von OpenDS, in seinem Blog in einem offenen Brief an die Community und an Sun sagte, ist der Java-basierte Directory Service fast an den Rand des Ruins geraten. Immerhin habe Sun damit gedroht, Wilson und seinen Mistreitern das Wasser abzugraben. Wilson und seine Mitgründer waren allerdings zu dem Zeitpunkt Angestellte von Sun.
Sie gründeten das Projekt neben ihrer eigentlichen Tätigkeit. Sun wollte den Gründern, nachdem sie entlassen waren, nicht die ihnen zustehende Abfindung zahlen – es sei denn, sie würden den Code, an dem Sun sehr interessierte war, komplett mit allen Rechten an Sun übergeben.
Wilson vermutet heute, dass Sun zu dem Zeitpunkt zwar wusste, dass alle vier Kollegen an einem Open-Source-Projekt arbeiteten – jedoch nicht, dass es sich um dasselbe handelte. Und schon gar nicht, dass die gesamte Eigentümergruppe – eines spannenden Projektes – vor die Tür gesetzt wurde. Die Statuten des Projekts besagen nämlich, Wilson zufolge, dass sich die Besitzverhältnisse nur mit Einverständnis aller Eigentümer ändern dürfen. Da diese nun auf der anderen Seite gestanden hätten und mit Sun um ihr Recht rangen, habe Sun offenbar keinen anderen Weg gewusst, sich zu verhalten. Um an den Code zu kommen setzte der Konzern demnach Erpressungsversuche und Drohungen ein. Von der Sun-Zentrale gibt es derzeit keinen Kommentar dazu, hieß es in der US-Presse.
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