Die meisten Serviceprovider haben die eine oder andere Art der Data Migration bereits im Einsatz. Damit aktualisieren und straffen sie ihr gesamtes Geschäft und lösen sehr geschäftskritische Fragen. Und diese Arbeit erzeugt – zunächst – nahezu genauso viel Freude wie Frustration. Doch nun, da immer mehr große Anbieter leise, aber bestimmt in Technik hierfür investiert haben, setzt sich auch bei den Anwenderunternehmen die Erkenntnis durch, dass Datenmigration nicht in die Katastrophe führen muss.
“Es gibt in IT-Kreisen sehr wenige Themen, die solch eine extreme Reaktion hervorrufen, wie die Datenmigration”, sagte Tony Sceales, CEO von Celona, gegenüber silicon.de. Und er verwies auf die vielen Studien, die die Gründe darstellen, warum Datenmigration hier so gehasst werden kann, und dass es in den jahrzehntelang gewachsenen Strukturen meist um Zeit- und Budgetübertretungen gehe. Eine große Rolle beim Versagen vor einer solchen Aufgabe spiele aber auch die “Angst vor der Angst”. Viele Projekte, so Sceales, würden allein deshalb abgebrochen, weil so viele Studien und Fakten belegen, warum dies nicht klappen kann. “Als Industrie gesehen wiederholen wir unsere Fehler zu gern.”
“Die gute Nachricht für beide, die IT-Abteilung wie das Geschäft als Ganzes, ist jedoch, dass Datenmigration als Thema aus dem Schatten tritt und in immer mehr Fällen eine zentrale Rolle spielt”, sagte der CEO. Wer sich vom Thema Migration nicht an sich schon abgeschreckt fühle, der könne sich auch an diese Aufgabe wagen. Selbst wenn sie bedeutet, die Herzstücke eines Providers zu berühren. Mittlerweile hätten schließlich Helfer und Systemintegratoren wie Accenture oder IBM bereits Best Practices im Gepäck, auf die Verlass sei.
Es gehe heute auch nicht mehr um Plattformwechsel, die zur Datenmigration zwingt oder um Systemkonfigurationen, Hosting und andere Kosteneinsparung. “Die Datenmigration selbst wird hinter vorgehaltener Hand als das nächste heiße Thema gehandelt”, sagte Sceales. Und die Treiber hierfür sind nicht mehr die harten IT-Fakten, sondern mehr und mehr die Geschäftsprozesse, die Umsatztreiber und anderes. “Dieser Wechsel ist grundlegend”, sagte er. Und damit geht, ihm zufolge, auch ein fundamentaler und weit reichender Wandel in der Migrationsverantwortung einher, die sich ebenfalls aus der IT ins Business verlagere.
Sceales zitierte den Datenmigrations-Fachmann Johnny Morris, Autor von Fachberichten wie ‘Practical Data Migration’ mit den Worten: “Datenmigration ist entschieden ein Geschäfts- und kein IT-Thema.” Fehler passierten aber, wenn die Business-Seite zwar die Verantwortung für die Migration, nicht aber für die Durchführung übernehme. Nur mit einer durchgängigen, verantwortungsbewussten und ergebnisorientierten Herangehensweise des Business könne eine solche Umschichtung der Verantwortlichkeiten bei der Datenmigration zum Erfolg führen.
Sceales stimmte ihm voll und ganz zu. Die Business-Treiber seien schon lange für den CIO und CTO genauso entscheidend wie für die Fachabteilungen. Aber nur, sofern das Business die strikte Kontrolle für die Datenmigration behalte. Nur dann könne es auch die Ergebnisse voll nutzen. “Von einem gut geführten Geschäft erwarten wir, dass es Kontrolle über seine Ressourcen wie Mitarbeiter, Gebäude und Maschinen hat – warum nicht auch über die Daten”, legte Sceales den Finger in die Wunde. Vorbei ist die Zeit, als IT-Systeme in TK-Firmen einmal gebaut wurden und ewig halten sollten. Heute können die Firmen nicht mehr die Augen davor verschließen, dass die IT-Systeme oft das Geschäft behindern. Tony Sceales fasste zusammen: “Wir bei Celona glauben fest an einen kollaborativen Ansatz, um die Probleme bei der Datenmigration zu lösen, um dem best Practice den Vorzug zu geben und damit schlussendlich die ganze TK-Branche einen Schritt nach vorn gehen kann.”
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