Unlicensed Mobile Access (UMA) oder GAN – Generic Access Network – könnte neue mobile Sprachdienste treiben und sie besser mit Festnetzangeboten verknüpfen – wenn da nicht die leidige Preis- und Konkurrenzfrage wäre. Für die meisten Europäer ist die Technik attraktiv, aber preislich zu überspannt im Vergleich zu Festnetzkosten. Mehr als die Hälfte der Mobilfunk nutzenden Europäer würde sich für die Implementierung der konvergenten Technik in den nächsten zwölf Monaten entscheiden, wenn sich die Provider auf sie zu bewegen würden, doch die wehren sich noch. Aber selbst wenn – es werden nicht alle Anbieter davon profitieren und die Zusammenarbeit zwischen ihnen, die ja eine der Voraussetzungen für die neue Technik ist, hapert ebenfalls gewaltig, was die Akzeptanz verschleppen kann. Das teilt Northstream mit, ein Marktforscher für mobile Technologien.
Die Technik, die die Nutzung von mobilen Geräten ohne Beschränkung auf eine bestimmte (Lizenz-)Technik – wie UMTS oder WiFi beispielsweise – sondern gemischt erlaubt, soll die Konvergenz im Markt anschieben und für die Anbieter neue Geldquellen auftun. Deshalb haben sich Konzerne wie BT, T-Mobile, Ericsson und Nokia im Jahr 2004 zur UMA Alliance zusammengetan. Nach der Standardisierung der Technik nahm sich das Gremium 3GPP der Marktvorbereitung an und pflegt den Standard seither.
Getrieben wird der Bedarf nach dieser Technik davon, dass beispielsweise allein in Westeuropa 33 Prozent und in den USA 32 Prozent der anfallenden Mobilfunk-Sprachminuten vertelefoniert werden, wenn der Nutzer zuhause ist – und eigentlich das verkabelte Telefon nutzen könnte. Das führen die Marktforscher darauf zurück, dass mobile Funktionen wie der Zugriff aufs Adressbuch, die Unabhängigkeit von Strippen und die Kosten beim Anruf im Handynetz dafür ausschlaggebend sind, dass das Handy auch zuhause nicht ausgemacht wird. Und genau hier sollen konvergente Netze ansetzen.
Sie werden Wimax, WiFi, Bluetooth und das Mobilfunknetz integrieren und nahtloses Roaming über die verschiedenen Zugangsarten erlauben – möglichst ohne große Preisschwellen und möglichst mit ein und demselben Gerät und einem einzigen Anbieter. Doch dafür braucht es noch viel bessere Verträge und vor allem kostenseitig ein verbindliches Handover-Szenario zwischen den Anbietern, das heute noch fehlt. Transparenz fehlt ebenfalls im Falle eines Defekts von einem der Netzbauteile, weil immer noch nicht alles aus einer Hand kommt. Langsam soll sich aber etwas bewegen.
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